StiftungUrheberrecht

Gema-Alternative für selbstbestimmte Künstler

Musiker mit GitarreMusiker haben bei der Gema wenig Rechte
22.03.2016

Ungerechte Verträge und Tarife haben den Rechteverwerter Gema in Verruf gebracht. Stiftungsexperte Georg Mannsperger über eine Alternative für freiheitliebende Kunstschaffende: Die C3S (Cultural Commons Collecting Society). Der Unterschied zur Gema ist, dass Künstler nicht die Nutzungsrechte für ihr gesamtes Oeuvre abgeben, sondern von Werk zu Werk entscheiden, unter welche Lizenz sie fallen sollen. Mannsperger erläutert, warum der Initiator Meik Michalke C3S ins Leben gerufen hat.

Das Modell orientiere sich an den 'Creative Commons', einer Non-Profit-Organisation, die in Form vorgefertigter Lizenzverträge eine Hilfestellung für Urheber zur Freigabe rechtlich geschützter Inhalte anbietet, berichtet Mannsperger. Michalke habe über Jahre erfolglos versucht, in Zusammenarbeit mit der Gema ein solches CC-Modell auszuhandeln. "Dann müsse er eben selbst aktiv werden, hat er sich gesagt, und gründete eine Genossenschaft, die mit Hilfe von Crowdfunding und etwa 50 Gründern rund 200.000 Euro Startkapital einspielte."

Alle Mitglieder der Genossenschaft hätten das gleiche Stimmrecht, so der Stiftungsexperte. So viel demokratische Mitbestimmung macht die Entscheidungswege zwar mitunter komplizierter. Allerdings sei nicht Einfachheit das oberste Ziel des Modells, sondern, 'dass es gerecht ist', betonte Michalke. Mannsperger erläuterte: "Zu diesem Zweck setzt die C3S automatisierte Dienste ein, die erfassen können, wo welche Musik gespielt wird. Auf dieser Basis soll ein System entwickelt werden, über das die Künstler ihre komplette Abrechnung transparent einsehen können. Ein Ansatz, der ihnen eine freiheitlichere und selbstbestimmtere Vermarktung ihrer Nutzungsrechte ermöglichen soll."

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