FDPZweiter Weltkrieg

Gedenktag für Vertriebene schaffen

Holger Zastrow
20.06.2014

Mit einem neuen Gedenktag wollen die FDP- und CDU-Fraktionen im Sächsischen Landtag ein Zeichen an die Betroffenen von Flucht und Vertreibung und Zwangsumsiedlung senden, "dass wir ihr Schicksal nicht vergessen haben", so FDP-Fraktionschef Holger Zastrow. Dazu beschlossen sie diese Woche einen entsprechenden Antrag. Insbesondere müsse bei jungen Menschen das Bewusstsein für die Geschichte geweckt werden, damit Vertreibung nie wieder geduldet werde, hob Zastrow hervor.

Im Zuge des Zweiten Weltkrieges wurden ungefähr 15 Millionen Deutsche aus der Heimat vertrieben. Nach 1945 kehrten mehr als eine Million Vertriebene zurück und ließen sich in Sachsen nieder. Der Gedenktag sollte als Mahnung dienen, aber auch diesen Menschen dafür danken, "dass sie ihre neue Heimat Sachsen tatkräftig mit aufgebaut und nachhaltig geprägt haben", erklärte der liberale Landes- und Fraktionschef. Er beklagte, dass ihnen in der DDR dieser Dank sowie eine Entschädigung verwehrt worden seien. "Und schlimmer: Sie mussten ihre Herkunft und ihre Traditionen geheim halten, weil sie ideologisch unerwünscht waren", so Zastrow.

Somit habe die Aufarbeitung dieses leidvollen Kapitels der Geschichte in Ostdeutschland erst mit der Friedlichen Revolution vor 25 Jahren begonnen, erklärte der Liberale. "Diese Aufarbeitung war und ist nicht leicht, aus nachvollziehbaren Gründen tun wir uns in Deutschland mit dem Thema schwer", gab er zu bedenken. Die heutige junge Generation habe aber nun die Chance und das Privileg, sich dem Thema unverkrampfter zu nähern.

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