FDPDas liberale Bürgergeld

Für ein selbstbestimmtes Leben und Anreize zum Arbeiten

Nicola Beer erklärt das liberale BürgergeldNicola Beer erklärt das liberale Bürgergeld
29.06.2017

Im Zukunftslabor der Jamaika-Koalition in Schleswig-Holstein wollen die Freien Demokraten ein innovatives Bürgergeld-Modell testen. FDP-Generalsekretärin Nicola Beer erklärte dem Focus, was es damit auf sich hat. "Wir wollen das Bürgergeld nicht bedingungslos auszahlen, sondern mit einem klaren Anreiz zum Arbeiten verknüpfen", sagte sie. So sollten Menschen, die vom eigenen Einkommen nicht leben könnten, unterhalb einer bestimmten Grenze Zuschüsse bekommen. "Bisher hat die Art der Anrechnung von zusätzlich verdientem Geld jedoch dazu geführt, dass sich es für Hilfeempfänger oft nicht gelohnt hat, mehr zu arbeiten", betonte Beer. "Diese Anrechnung wollen wir ändern: wer mehr arbeitet, muss immer mehr in der Tasche haben als wenn er nichts tut."

Am Zukunftslabor an sich sei vor allem zukunftsweisend, dass dabei Wissenschaftler, Wirtschaftsexperten und Politiker um das beste Modell ringen würden, so Beer weiter. "Und es ist deshalb so hochspannend, weil wir mit unserem Bürgergeld dafür sorgen wollen, dass steuerfinanzierte Sozialleistungen zusammengefasst und von einer Stelle zentral ausgezahlt werden", erläuterte sie. In diesem vereinfachten System würden die Bürger aus der Bittsteller-Position befreit.

Mit Blick auf die Sorgen um die Auswirkungen der Digitalisierung auf den Arbeitsmarkt verdeutlichte Beer, dass mit den Veränderungen auch neue Arbeitsplätze entstehen würden. "Die Arbeit geht uns also nicht aus, aber sie verändert sich", unterstrich sie. "Hier sehen wir große Chancen in der Digitalisierung, wenn wir die Menschen rechtzeitig hierfür qualifizieren.  Und mit dem Bürgergeld wollen wir gewährleisten, dass jeder selbstbestimmt leben kann und sich Anstrengung weiter lohnt."

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