13.02.2003FDP-FraktionHaushaltspolitik

FRICKE: Unnötiges Risiko bei der Pockenimpfung?

BERLIN. Zum heutigen Beschluss des Haushaltsausschusses, für die Anschaffung von Pockenimpfstoff ca. 80 Millionen Euro in den Haushalt für 2003 einzustellen, erklärt der FDP-Bundestagsabgeordnete, Otto FRICKE:

Es ist richtig, und insbesondere beruhigend, wenn die Bundesregierung 100 Millionen Dosen Pockenimpfstoff anschafft. Allerdings stellen sich viele Fragen, da es sich letztlich um den Impfstoff handelt, der so schon vor 30 Jahren verwandt wurde. Dies gilt auch im Hinblick auf den heute in der Wochenzeitung "Die Zeit" erschienenen Artikel "Das verordnete Risiko". Dieser weist auf einen die Impfrisiken vermeidenden Vorimpfstoff hin, der in Bayern wohl zur Verfügung steht.
Ich habe daher die Bundesgesundheitsministerin um die Beantwortung der folgenden Fragen gebeten:

1. Treffen Meldungen zu, nach denen Bayern zur Bekämpfung
der Nebenwirkungen anbietet, einen Vorimpfstoff
einzusetzen?
2. Ist der Bund diesem Vorhaben Bayerns entgegen getreten?
3. Ist es auf der anderen Seite so, dass der Bund für
Bundeswehrsoldaten eben jenen Vorimpfstoff geordert hat
bzw. ordern will?
4. Wie ist all dieses damit vereinbar, dass der Bürger doch
im Zweifel die Freiheit haben muss, selbst über seine
Vorsorge zu entscheiden?
5. Trifft es zu, dass der Auftrag für den nun zu
beschaffenden Pockenimpfstoff bei Bavarian Nordic von
den USA herrührt?
6. Wieviel Geld ist bisher für die Forschung moderner
Pockenimpfmittel seitens der Bundesregierung bezahlt
bzw. zur Verfügung gestellt worden?
7. Wäre es nicht besser gewesen, frühzeitig die Entwicklung
eines nebenwirkungsarmen Pockenimpfstoffes einzuleiten,
etwa als die ersten Meldungen über entsprechende
terroristische Gefahren an die Öffentlichkeit drangen?

Bettina Lauer - Telefon [030] 227-55736 - pressestelle@fdp-bundestag.de

Social Media Button