FDPGastbeitrag

Freiheit und Würde für alle

HändeGerman Mut statt German Angst!
07.06.2016

Die Debatte über die deutsche Identität ist eng mit "German Angst" verknüpft. FDP-Chef Christian Lindner ging für die "Bild" der Frage nach: "Was ist deutsch?" und plädiert für Verfassungspatriotismus. Fast zehn Jahre lägen zwischen dem 'Sommermärchen' und der Flüchtlingskrise, die unterschiedlicher nicht sein könnten. "Beide Anlässe haben eine Debatte darüber ausgelöst, was deutsch ist und was unser Land ausmacht", gab er zu bedenken.

"German Angst" – der rote Faden in den Diskussionen über die Deutschlandfahnen zur Fußball-WM 2006 als auch über die Flüchtlingskrise – stünde in krassem Gegensatz zum Credo von Friedrich dem Großen 'Jeder soll nach seiner Facon selig werden', erläuterte Lindner. Dieser Grundsatz besitze bis heute Gültigkeit. "Das ist der liberale Geist unseres Grundgesetzes. Es ist eine Werteordnung der Freiheit und der Toleranz."

Für Lindner sei der Stolz auf eine Verfassung, "die offen ist für den Patriotismus von Deutschen und Zuwanderern" eine typisch deutsche Eigenschaft. Das Grundgesetz sichere jedem Freiheit und Würde, "egal an welchen Gott er glaubt, wen er liebt und wie er lebt". Er mahnte: "Die aber wehrhaft ist gegen all jene, die genau diese Liberalität ablehnen. Egal, ob sie neu bei uns sind oder schon immer hier waren."

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Das Sommermärchen und die Flüchtlingskrise. Fast zehn Jahre liegen zwischen diesen Ereignissen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Einmal ein Land in Schwarz-Rot-Gold gehüllt, euphorisiert und stolz. Jetzt ein Land mit über einer Million Flüchtlingen, das der Frage nachhängt, ob wir das schaffen.

Beide Anlässe haben eine Debatte darüber ausgelöst, was deutsch ist und was unser Land ausmacht. Ob Deutschland angesichts seiner Vergangenheit Fahnen schwenken dürfe. Oder ob es statt Multikulti einer christlichen Leitkultur bedürfe.

In beiden Fällen sind Ängste die treibende Kraft: Vor einem neuen Nationalismus, wie ihn Linke befürchten, oder einer vermeintlichen Islamisierung des Abendlands, wie die Rechtspopulisten behaupten. Auch das ist leider deutsch. Die sprichwörtliche German Angst.

Dem entgegen steht, was einst Friedrich der Große sagte: Jeder soll nach seiner Façon selig werden. Ein Grundsatz, den er gerade mit Blick auf die Religionen vertrat, und der bis heute Gültigkeit besitzt. Das ist der liberale Geist unseres Grundgesetzes. Es ist eine Werteordnung der Freiheit und der Toleranz.

Was ist also deutsch? Der Stolz auf eine Verfassung, die offen ist für den Patriotismus von Deutschen und Zuwanderern. Die jedem Freiheit und Würde sichert, egal an welchen Gott er glaubt, wen er liebt und wie er lebt. Die aber wehrhaft ist gegen all jene, die genau diese Liberalität ablehnen. Egal, ob sie neu bei uns sind oder schon immer hier waren.

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