FDPSprachförderung

Fördern statt ausgrenzen

Kind beim SchreibenWas an Frühförderung versäumt wurde, lässt sich später kaum mehr aufholen.
07.08.2019

Kinder lieber noch nicht einschulen, wenn sie nicht richtig Deutsch sprechen - Unionsfraktionsvize Carsten Linneman hat mit seinem Vorstoß zu einer späteren Einschulung von Kindern bei schlechten Deutschkenntnissen eine heftige Debatte ausgelöst. Für die Freien Demokraten geht Linnemann den falschen Weg: "Wir haben in Deutschland nicht nur die Schulpflicht, sondern auch ein Recht auf Bildung. Das darf erst recht nicht denjenigen vorenthalten werden, die Förderung am meisten brauchen", sagt FDP-Vize Katja Suding. Sie sieht die Landesregierungen und den Bund in der Pflicht, schon vor dem Schulstart für Sprachkenntnisse zu sorgen. "Statt auf Einschulung zu verzichten, sollten getrennte Vorbereitungsklassen eingerichtet werden, die erst einmal nur Deutsch fördern", meint auch FDP-Chef Christian Lindner.

"Wenn Kinder mit Migrationshintergrund bei der Einschulung kein Deutsch können, dann müssen die Landesregierungen noch stärkere Anstrengungen unternehmen, dass diese Kinder Kitas besuchen", fordert Bildungspolitikerin Suding. "Kitas müssen außerdem noch besser gefördert, ausgestattet und bei der Gewinnung von Fachkräften unterstützt werden, sodass die Erzieher individuell auf Sprachdefizite bei den Kindern eingehen können."

Die FDP-Bildungspolitikerin hat schon im Juli mit Blick auf die vom Bund geförderten Sprachförderungen in Kitas Alarm geschlagen. Die seien "massiv gefährdet": Bislang profitiert laut Bundesfamilienministerium nur jede zehnte Kita in Deutschland vom Programm "Sprach-Kitas". Dadurch werden mehr als 7000 Halbtagsstellen für zusätzliche Fachkräfte gefördert. Die FDP sieht diese Stellen bedroht. Wie das Ministerium auf Anfrage der Freien Demokraten mitteilte, werde derzeit erarbeitet, wie die weitere Förderung aussehen soll. Bislang läuft das Programm bis zum Jahr 2020.

FDP-Vize Katja Suding kritisierte, die Bundesregierung wisse immer noch nicht, wie es mit den Sprach-Kitas weitergeht. "Das heißt, die Träger sind noch immer im Unklaren, ob, in welcher Form und in welchem Umfang die aufgebauten Strukturen und Projekte zur Sprachförderung mit Auslaufen des Bundesprogramms unterstützt werden." Aus Gesprächen mit Verbänden wisse man, dass diese Planungsunsicherheit die Kita-Träger erheblich belaste. "Damit werden erfolgreich und langjährig aufgebaute Strukturen und Projekte massiv gefährdet", mahnte Suding. "Die Träger brauchen schleunigst feste Zusagen und Planungssicherheit von der Familienministerin."

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