StiftungMigration

Fluchtursachen durch Entwicklung bekämpfen

Menschen greifen nach einer Orange
06.12.2016

Entwicklungszusammenarbeit und die Flüchtlingsproblematik sind eng verknüpft. Rolf Steltemeier, Europabeauftragter des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, sprach mit freiheit.org über die Chancen, die Migration für die Gesellschaft bietet. "Krieg, Verfolgung, Hunger, die zunehmende Zerstörung natürlicher Ressourcen, aber auch Perspektivlosigkeit führen zur Flucht. Wenn wir wollen, dass Menschen ihre Heimat gar nicht erst verlassen müssen, brauchen sie Perspektiven vor Ort – in ihren Heimatländern", unterstrich Steltemeier.

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung arbeite schon seit langem an diesen sogenannten strukturellen Fluchtursachen – auch im Bereich des Klimaschutzes, berichtete er. "Schon heute sind wir einer der größten Klimafinanzierer weltweit. Wir schaffen zum Beispiel Grüne Zentren, in denen wir in Entwicklungsländern Bauern, Forschung und Wirtschaft zusammenbringen und die Landwirtschaft fit für den Klimawandel machen."

Perspektive an Aufnahmeorten

"Besonders wichtig scheint mir, dass bereits geflüchtete Menschen an ihren Aufnahmeorten eine Perspektive bekommen", unterstrich Steltemeier. Menschen wollten nicht versorgt werden, sie wollten sich in der Regel selber versorgen. "Ein Grundprinzip aller unserer Entwicklungsprojekte für Flüchtlinge ist, dass Flüchtlinge und Einheimische immer gleich behandelt werden und gleichermaßen von den Projekten profitieren. Nur so können wir verhindern, dass soziale Konflikte aufkommen und Missmut gegenüber Flüchtlingen entsteht."

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