30.12.2014FDP-Chef Christian Lindner hat sich für mehr Flexibilität am Arbeitsmarkt ausgesprochen und Maßnahmen vorgeschlagen, um die Langzeitarbeitslosigkeit in Deutschland zu bekämpfen. Im Streitgespräch mit dem Armutsforscher Christoph Butterwegge für die "Rheinische Post" betonte Lindner, dass die Bilanz der Agenda 2010 positiv sei. Allerdings müsse mehr für die vielen jungen Leute ohne Schul- oder Berufsabschluss getan werden, so der Liberale.
Aus Lindners Sicht spricht die Rekordbeschäftigung in Deutschland für sich. Mehr als drei Millionen Menschen hätten einen neuen Job gefunden. Auch müsse sich niemand schämen, Hartz IV zu bekommen, wenn er sich als Gegenleistung um Arbeit bemühe. "Da verteidige ich jeden", unterstrich Lindner. Das Problem sei aber die Langzeitarbeitslosigkeit. "Die hängt auch damit zusammen, dass es beispielsweise im Osten Regionen gibt, die eine wirtschaftsfreundliche Politik für Arbeitsplätze brauchen", erklärte er. Damit die Menschen bessere Einstiegschancen hätten, sei die Flexibilität am Arbeitsmarkt wichtig. Dazu gehörten auch die Möglichkeiten von Minijobs, Teilzeit oder Zeitarbeit.
Für den FDP-Chef ist klar: "Wir sollten die Flexibilität am Arbeitsmarkt erhalten und zusätzliche Anreize schaffen, damit Menschen diese Flexibilität auch nutzen – etwa durch verbesserte Hinzuverdienstmöglichkeiten zu Hartz IV. Wer arbeitet, muss am Ende auch spürbar mehr in der Tasche haben." Außerdem müssten die vielen Sozialleistungen mit der damit zusammenhängenden Bürokratie vereinfacht werden. "Am besten wäre ein transparentes System beim Finanzamt, also eine Art negative Einkommenssteuer, bei der man bei geringem Einkommen etwas ausbezahlt bekommt", schlug Lindner vor.
Wer Armut beseitigen wolle, müsse nicht immer mehr vom Wohlfahrtsstaat umverteilen lassen, sondern Bildung stärken und Arbeitsplätze schaffen, stellte Lindner klar. Deshalb gelte es, mehr für die 1,5 Millionen jungen Leute zwischen 25 und 35 Jahren zu tun, die keine Schul- und Berufsabschlüsse besäßen. Diese Menschen bräuchten eine Qualifikationsoffensive, so der Liberale.
Stattdessen komme allerdings der flächendeckende Mindestlohn der Großen Koalition, der für diese Gruppe die Hürde noch höher lege. "Wir müssen vielmehr allen einen schrittweisen Wiedereinstieg ermöglichen, die aufgrund geringer Qualifikation, eines Schicksalsschlags oder einer Erkrankung ohne Arbeit waren. Das geht eben nicht auf einen Schlag – von 0 auf 40 Stunden, unbefristet, gut bezahlt", hob der Liberale hervor. "Deshalb bin ich gegen die Verteufelung von Teilzeit, Zeitarbeit, befristeten Verträgen oder Minijobs, die die Grünen zuletzt gleich ganz verbieten wollten."
Flexible Modelle erleichtern Arbeitsmarkteinstieg
FDP-Chef Christian Lindner will die Langzeitarbeitlosigkeit in Deutschland durch flexible Arbeitsmodelle und starke Bildung reduzieren.FDP-Chef Christian Lindner hat sich für mehr Flexibilität am Arbeitsmarkt ausgesprochen und Maßnahmen vorgeschlagen, um die Langzeitarbeitslosigkeit in Deutschland zu bekämpfen. Im Streitgespräch mit dem Armutsforscher Christoph Butterwegge für die "Rheinische Post" betonte Lindner, dass die Bilanz der Agenda 2010 positiv sei. Allerdings müsse mehr für die vielen jungen Leute ohne Schul- oder Berufsabschluss getan werden, so der Liberale.
Aus Lindners Sicht spricht die Rekordbeschäftigung in Deutschland für sich. Mehr als drei Millionen Menschen hätten einen neuen Job gefunden. Auch müsse sich niemand schämen, Hartz IV zu bekommen, wenn er sich als Gegenleistung um Arbeit bemühe. "Da verteidige ich jeden", unterstrich Lindner. Das Problem sei aber die Langzeitarbeitslosigkeit. "Die hängt auch damit zusammen, dass es beispielsweise im Osten Regionen gibt, die eine wirtschaftsfreundliche Politik für Arbeitsplätze brauchen", erklärte er. Damit die Menschen bessere Einstiegschancen hätten, sei die Flexibilität am Arbeitsmarkt wichtig. Dazu gehörten auch die Möglichkeiten von Minijobs, Teilzeit oder Zeitarbeit.
Für den FDP-Chef ist klar: "Wir sollten die Flexibilität am Arbeitsmarkt erhalten und zusätzliche Anreize schaffen, damit Menschen diese Flexibilität auch nutzen – etwa durch verbesserte Hinzuverdienstmöglichkeiten zu Hartz IV. Wer arbeitet, muss am Ende auch spürbar mehr in der Tasche haben." Außerdem müssten die vielen Sozialleistungen mit der damit zusammenhängenden Bürokratie vereinfacht werden. "Am besten wäre ein transparentes System beim Finanzamt, also eine Art negative Einkommenssteuer, bei der man bei geringem Einkommen etwas ausbezahlt bekommt", schlug Lindner vor.
Deutschland braucht eine Qualifikationsoffensive
Wer Armut beseitigen wolle, müsse nicht immer mehr vom Wohlfahrtsstaat umverteilen lassen, sondern Bildung stärken und Arbeitsplätze schaffen, stellte Lindner klar. Deshalb gelte es, mehr für die 1,5 Millionen jungen Leute zwischen 25 und 35 Jahren zu tun, die keine Schul- und Berufsabschlüsse besäßen. Diese Menschen bräuchten eine Qualifikationsoffensive, so der Liberale.
Stattdessen komme allerdings der flächendeckende Mindestlohn der Großen Koalition, der für diese Gruppe die Hürde noch höher lege. "Wir müssen vielmehr allen einen schrittweisen Wiedereinstieg ermöglichen, die aufgrund geringer Qualifikation, eines Schicksalsschlags oder einer Erkrankung ohne Arbeit waren. Das geht eben nicht auf einen Schlag – von 0 auf 40 Stunden, unbefristet, gut bezahlt", hob der Liberale hervor. "Deshalb bin ich gegen die Verteufelung von Teilzeit, Zeitarbeit, befristeten Verträgen oder Minijobs, die die Grünen zuletzt gleich ganz verbieten wollten."