09.01.2003FDP-FraktionForschungspolitik

FLACH: Unions-Position zum Klonen würde weltweites Verbot verhindern

BERLIN. Zur CDU-Position zum reproduktiven und therapeutischen Klonen erklärt die Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung, Ulrike FLACH:

Die jüngsten Äußerungen von Jürgen Rüttgers und Maria Böhmer zeigen: Die Union bewegt sich mit ihrer Position zum Klonen auf die fundamentalistischen Grünen zu. Die von Rüttgers und Böhmer gewollte Verbindung zwischen reproduktivem und therapeutischen Klonen wird internationale Verhandlungen erschweren und eine weltweite Ächtung des reproduktiven Klonens verhindern. Die Bundesregierung darf sich diese Position nicht zu eigen machen.
Das reproduktive Klonen zu Fortpflanzungszwecken ist die Methode, die die Raelianer-Sekte und der Italiener Antinori anwenden. Dies muss weltweit verboten werden. In Deutschland ist es verboten; kein seriöser Wissenschaftler und keine Partei will es zulassen. Die FDP fordert die Bundesregierung auf, erneut in Kooperation mit Frankreich einen Versuch bei den Vereinten Nationen zu starten, das reproduktive Klonen zu verbieten.
Das therapeutische Klonen dient z. B. zur Züchtung von Ersatzgewebe für Herz-, Leber- oder Nierenzellen. Damit kann kein vollständiger Mensch entstehen. Auch dies ist in Deutschland verboten, aber ein weltweites Verbot wird hierfür nicht durchsetzbar sein.
Wer die Geburt weiterer Klonbabies verhindern will, muss schnell handeln und zuerst das Machbare umsetzen. Die Union sattelt drauf, so dass im Ergebnis keine weltweite Einigung möglich wird.

Bettina Lauer - Telefon [030] 227-55736 - pressestelle@fdp-bundestag.de

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