19.07.2005FDP-Fraktion

FLACH: Rechtschreibreform: Die Komödie muss ein Ende haben

BERLIN. Zur Diskussion um die Rechtschreibreform erklärte die forschungspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Ulrike FLACH, die Mitglied im Ausschuss für Bildung ist:

Ohne Gesichtsverlust kommen die Länder aus der verkorksten Reform nicht mehr heraus. Es geht nur noch darum, wieviel Schaden angerichtet wird. Das beste wäre, den gesamten Prozess der Rechtschreibreform abzubrechen und die Entwicklung der Schreibweise weiterhin den Menschen zu überlassen. Die Wörterbucher sollen den Stand der Rechtschreibung abbilden, wie dies auch vorher der Fall war. Das Amts- und Schuldeutsch kann sich weiterhin am Duden orientieren. Schrift und Sprache entwickeln sich auch ohne ministerielle Erlasse, das ist jedenfalls meine Erfahrung als Sprachwissenschaftlerin.
Deutschland ist auf dem Weg zurück in die Kleinstaaterei des 19. Jahrhunderts. Wenn wir zulassen, dass es zukünftig eine bayerische, sächsische oder hessische Rechtschreibung gibt, können wir auch gleich die Münz-, Zoll- und Marktrechte der Duodezfürsten wieder einführen.
Eine moderne Demokratie im 21. Jahrhundert braucht Mobilität für Schüler und Eltern. Wer zukünftig von Bayern nach Baden-Württemberg zieht, muss umlernen. Das ist grotesk und verstößt gegen den Grundsatz einheitlicher Lebensverhältnisse im Bund.
Der einzig vernünftige Weg aus dieser Komödie, die immer mehr zur Farce wird, ist die Absetzung des Stückes vom Spielplan.

Bettina Lauer
Telefon: (030) 227-52378
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