FLACH: OECD-Lehrerstudie zeigt Reformversagen der Kultusministerkonferenz
BERLIN. Zur heute veröffentlichen OECD-Studie zur Lehrerschaft erklärte die Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung, Ulrike FLACH:
Die Studie zeigt eine dramatische Entwicklung. Während in der Wirtschaft für die über 50-Jährigen kaum Arbeitsplätze zu finden sind, werden unsere Kinder von Lehrern unterrichtet, deren Ausbildung z.T. 25 Jahre her ist. Es kann nicht sein, dass Lehrerkollegien zu Seniorenräten werden. Während die Situation an den Schulen immer schlechter wird, ist die Kultusministerkonferenz bei Ausbildung, Einstellung und Bezahlung von Lehrern nur zu Zeitlupenreformen fähig oder komplett erstarrt.
Bei uns sind 44 Prozent der Lehrer im Primarbereich über 50 Jahre alt. Das ist der höchste Wert aller untersuchten Staaten, während der Durchschnitt zwischen 15 und 25 Prozent liegt. Im Sekundarbereich liegen wir mit Italien ebenfalls an der Spitze der Alterspyramide. 49 Prozent unserer Sekundarstufe-Lehrer sind über 50 Jahre alt. Vergreisung der Kollegien und Vereisung der Bildungsreform prägen das Bild in Deutschland.
Der OECD-Bericht macht Mängel in der Lehrkräfteversorgung und der Ausbildung deutlich sowie ein Absinken der Lehrergehälter im Verhältnis zum Bruttosozialprodukt. Es rächt sich, dass die Bundes-länder seit Jahren kaum junge Lehrer einstellen, Arbeitszeiten verlängern und Nullrunden bei den Gehältern fahren. Gute Bildung ist nicht zum Nulltarif zu haben.
Susanne Bühler - Telefon 030/227-5 11 31 - pressestelle@fdp-bundestag.de