FDPFinanzbildungFinanzen verstehen und Chancen nutzen
Die Finanzbildungsstrategie will alle Lebensphasen – vom Taschengeld bis zur Altersvorsorge – in den Blick nehmen.
21.11.2024Die finanzielle Bildung in Deutschland solle gestärkt werden, denn „Finanzbildung bedeutet Souveränität“, betonte Bundesfinanzminister Christian Lindner beim Auftakt des „Festival für Finanzbildung“.
Das Wissen über Finanzen ist in allen Altersgruppen ausbaufähig und viele wünschen sich eine bessere Aufklärung. Bundesfinanzminister Christian Lindner hat daher zusammen mit Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger das „Festival für Finanzbildung“ ins Leben gerufen. Ziel des Fachkongresses ist es, die finanzielle Bildung für alle zu stärken. „Vom Handyvertrag über die eigene Wohnung bis zur Altersvorsorge – wer klug spart, kalkuliert und finanziert, kommt besser durchs Leben. Finanzielle Bildung ist Lebensbildung und sollte allen offenstehen. Beim Festival für Finanzbildung ‚Mit Geld und Verstand‘ wollen wir genau daran arbeiten“, erklärte Lindner.
Das Festival mit über 900 Teilnehmern aus Bildungs- und Sozialarbeit sowie Vertretern von Verbänden und Unternehmen bringt all diejenigen zusammen, die bereits viel über finanzielle Bildung wissen oder noch mehr erfahren wollen. „Wir möchten Menschen dazu befähigen, ihre eigenen, finanziellen Entscheidungen selbstbestimmt zu treffen. Denn: Finanzielle Bildung zahlt sich aus“, so Lindner.
Bottom-up-Ansatz bei der Finanzbildung
In seiner Begrüßung machte Lindner deutlich: „Wer fundierte Entscheidungen über seine eigenen Finanzen treffen kann, erlangt Unabhängigkeit und Sicherheit im Leben. Deshalb ist es für uns Teil einer fairen Gesellschaft, Menschen zu befähigen, bessere Urteile über ihre eigene Lebenssituation und Finanzen zu treffen.“
Viele der beim Festival vorgestellten Inhalte wurden aus der Mitte der Community entwickelt. Dies spiegele laut Lindner den Geist der Finanzbildungsstrategie wider: „Wir vernetzen uns zwar auch mit Institutionen und Partnern, aber die eigentliche Idee ist, eine Plattform für die bereits vorhandenen vielfältigen Angebote zu schaffen.“ Die Bedürfnisse seien sehr unterschiedlich, wie auch die OECD-Studie zum Stand der Finanzbildung in Deutschland gezeigt habe. Es gebe Bedarf in verschiedenen Bevölkerungsgruppen: „Menschen mit geringerer formaler Bildung, geringerem Einkommen, Menschen mit Migrationsgeschichte, teilweise ältere Menschen und leider zu oft auch Frauen haben noch Informationsbedarf“, erläuterte Lindner.
Angesichts dieser vielfältigen Zielgruppen brauche es eine breite Vielfalt an Akteuren mit ihren jeweils eigenen Ansätzen und Sprachen. Für Lindner ist der Bottom-up-Ansatz entscheidend: „Wir geben nicht von oben vor, sondern die Impulse kommen von unten.“ Als zentrale Anlaufstelle soll die Stiftung für Geld und Währung zu einer Stiftung für Finanzbildung weiterentwickelt werden.
Finanzbildung in allen Lebensphasen
Rund 120 Referentinnen und Referenten nahmen an dem Fachkongress teil, darunter viele Lehrkräfte sowie Vertreterinnen und Vertreter der Kultusministerien der Länder. „Ich finde es ein starkes Zeichen, dass wir zusammenarbeiten. Denn nur gemeinsam sind wir stark“, betonte Bildungsministerin Stark-Watzinger zu Beginn der Veranstaltung. „Wir wollen heute zeigen, dass auch vermeintlich trockene Themen inspirierend und motivierend sein können.“ Bildung ende nicht nach der Schule, oft träten finanzielle Herausforderungen erst später auf, so Stark-Watzinger: „Fragen wie: Kaufe ich ein Auto? Wie finanziere ich es? Was passiert, wenn wir Kinder bekommen? Oder wie funktioniert die Rente?“ Daher sei es wichtig, alle Lebensphasen – vom Taschengeld bis zur Altersvorsorge – in den Blick zu nehmen.
Das Bildungsministerium plant, die Finanzbildungsstrategie wissenschaftlich zu begleiten. „Wir haben pro Jahr 9 Millionen Euro bereitgestellt, um die Wissenschaft in der Breite zu fördern“, sagte Stark-Watzinger. Das Ministerium betreibe Grundlagenforschung, um darauf basierend Unterrichts- und Bildungsmaterialien zu entwickeln. Erste Projekte, etwa im Bereich der digitalen Bildung, seien bereits angelaufen und würden auf große Resonanz stoßen. „Das zeigt, wir haben einen Nerv getroffen“, stellte die Bildungsministerin fest.
Persönliche Einblicke
Christian Lindner und Bettina Stark-Watzinger gaben auch persönliche Einblicke in ihre Erfahrungen mit Finanzbildung. Auf die Frage, was sie gerne früher gewusst hätten, antwortete Stark-Watzinger: „Dass Chance und Risiko zusammengehören. Das hätte ich gerne früher stärker verinnerlicht, aber ich habe es dann im Laufe des Lebens gelernt.“
Lindner erwiderte: „Erst einmal Kapital aufbauen mit Fonds“, bevor man in derivative Finanzgeschäfte einsteige. „Und ich habe zu lange Miete an einem Innenstadtstandort gezahlt, weil ich dachte, Wohneigentum sei für mich unerschwinglich, anstatt mir eine geringere Finanzierung außerhalb der Innenstadt zu leisten.“
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Die Finanzbildungsstrategie will alle Lebensphasen – vom Taschengeld bis zur Altersvorsorge – in den Blick nehmen.Die finanzielle Bildung in Deutschland solle gestärkt werden, denn „Finanzbildung bedeutet Souveränität“, betonte Bundesfinanzminister Christian Lindner beim Auftakt des „Festival für Finanzbildung“.
Das Wissen über Finanzen ist in allen Altersgruppen ausbaufähig und viele wünschen sich eine bessere Aufklärung. Bundesfinanzminister Christian Lindner hat daher zusammen mit Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger das „Festival für Finanzbildung“ ins Leben gerufen. Ziel des Fachkongresses ist es, die finanzielle Bildung für alle zu stärken. „Vom Handyvertrag über die eigene Wohnung bis zur Altersvorsorge – wer klug spart, kalkuliert und finanziert, kommt besser durchs Leben. Finanzielle Bildung ist Lebensbildung und sollte allen offenstehen. Beim Festival für Finanzbildung ‚Mit Geld und Verstand‘ wollen wir genau daran arbeiten“, erklärte Lindner.
Das Festival mit über 900 Teilnehmern aus Bildungs- und Sozialarbeit sowie Vertretern von Verbänden und Unternehmen bringt all diejenigen zusammen, die bereits viel über finanzielle Bildung wissen oder noch mehr erfahren wollen. „Wir möchten Menschen dazu befähigen, ihre eigenen, finanziellen Entscheidungen selbstbestimmt zu treffen. Denn: Finanzielle Bildung zahlt sich aus“, so Lindner.
Bottom-up-Ansatz bei der Finanzbildung
In seiner Begrüßung machte Lindner deutlich: „Wer fundierte Entscheidungen über seine eigenen Finanzen treffen kann, erlangt Unabhängigkeit und Sicherheit im Leben. Deshalb ist es für uns Teil einer fairen Gesellschaft, Menschen zu befähigen, bessere Urteile über ihre eigene Lebenssituation und Finanzen zu treffen.“
Viele der beim Festival vorgestellten Inhalte wurden aus der Mitte der Community entwickelt. Dies spiegele laut Lindner den Geist der Finanzbildungsstrategie wider: „Wir vernetzen uns zwar auch mit Institutionen und Partnern, aber die eigentliche Idee ist, eine Plattform für die bereits vorhandenen vielfältigen Angebote zu schaffen.“ Die Bedürfnisse seien sehr unterschiedlich, wie auch die OECD-Studie zum Stand der Finanzbildung in Deutschland gezeigt habe. Es gebe Bedarf in verschiedenen Bevölkerungsgruppen: „Menschen mit geringerer formaler Bildung, geringerem Einkommen, Menschen mit Migrationsgeschichte, teilweise ältere Menschen und leider zu oft auch Frauen haben noch Informationsbedarf“, erläuterte Lindner.
Angesichts dieser vielfältigen Zielgruppen brauche es eine breite Vielfalt an Akteuren mit ihren jeweils eigenen Ansätzen und Sprachen. Für Lindner ist der Bottom-up-Ansatz entscheidend: „Wir geben nicht von oben vor, sondern die Impulse kommen von unten.“ Als zentrale Anlaufstelle soll die Stiftung für Geld und Währung zu einer Stiftung für Finanzbildung weiterentwickelt werden.
Finanzbildung in allen Lebensphasen
Rund 120 Referentinnen und Referenten nahmen an dem Fachkongress teil, darunter viele Lehrkräfte sowie Vertreterinnen und Vertreter der Kultusministerien der Länder. „Ich finde es ein starkes Zeichen, dass wir zusammenarbeiten. Denn nur gemeinsam sind wir stark“, betonte Bildungsministerin Stark-Watzinger zu Beginn der Veranstaltung. „Wir wollen heute zeigen, dass auch vermeintlich trockene Themen inspirierend und motivierend sein können.“ Bildung ende nicht nach der Schule, oft träten finanzielle Herausforderungen erst später auf, so Stark-Watzinger: „Fragen wie: Kaufe ich ein Auto? Wie finanziere ich es? Was passiert, wenn wir Kinder bekommen? Oder wie funktioniert die Rente?“ Daher sei es wichtig, alle Lebensphasen – vom Taschengeld bis zur Altersvorsorge – in den Blick zu nehmen.
Das Bildungsministerium plant, die Finanzbildungsstrategie wissenschaftlich zu begleiten. „Wir haben pro Jahr 9 Millionen Euro bereitgestellt, um die Wissenschaft in der Breite zu fördern“, sagte Stark-Watzinger. Das Ministerium betreibe Grundlagenforschung, um darauf basierend Unterrichts- und Bildungsmaterialien zu entwickeln. Erste Projekte, etwa im Bereich der digitalen Bildung, seien bereits angelaufen und würden auf große Resonanz stoßen. „Das zeigt, wir haben einen Nerv getroffen“, stellte die Bildungsministerin fest.
Persönliche Einblicke
Christian Lindner und Bettina Stark-Watzinger gaben auch persönliche Einblicke in ihre Erfahrungen mit Finanzbildung. Auf die Frage, was sie gerne früher gewusst hätten, antwortete Stark-Watzinger: „Dass Chance und Risiko zusammengehören. Das hätte ich gerne früher stärker verinnerlicht, aber ich habe es dann im Laufe des Lebens gelernt.“
Lindner erwiderte: „Erst einmal Kapital aufbauen mit Fonds“, bevor man in derivative Finanzgeschäfte einsteige. „Und ich habe zu lange Miete an einem Innenstadtstandort gezahlt, weil ich dachte, Wohneigentum sei für mich unerschwinglich, anstatt mir eine geringere Finanzierung außerhalb der Innenstadt zu leisten.“
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