FDPBildung

Finanzbildung für alle

Christian Lindner und Bettina Stark-Watzinger. Finanzminister Christian Lindner und Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger.
27.09.2024

Finanzminister Christian Lindner und Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger wollen mit einer nationalen Finanzbildungsstrategie das Wissen rund um Geld und Anlagen stärken. Dafür haben sie einen Vorschlag der OECD entgegengenommen.

Die Freien Demokraten wollen für mehr finanzielle Bildung in Deutschland sorgen. Sie sehen darin den Schlüssel zu mehr Eigenverantwortung und Chancengleichheit. Finanzminister Christian Lindner plant eine „nationale Finanzbildungsstrategie“, um den Menschen die Bedeutung von Finanzwissen näherzubringen. Gleichzeitig sollen praktische Lernmaterialien für die Bevölkerung erstellt werden. Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger unterstützt ihn dabei. Am Dienstag nahmen beide einen Vorschlag der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für die Finanzbildungsstrategie entgegen.

Stark-Watzinger erklärte: „Jeder sollte in der Lage sein, fundierte Entscheidungen über seine Finanzen zu treffen, egal ob es um einen Handyvertrag oder die Altersvorsorge geht.“ Lindner stimmte zu: „Gutes Wissen über Geld ist die Grundlage für kluge Entscheidungen. Es ist entscheidend für gute Startchancen im Leben. Wir wollen die Finanzbildung verbessern und die Menschen dazu befähigen, eigenverantwortlich zu handeln.“

Finanzielle Bildung schafft mehr Chancengerechtigkeit

Der OECD-Vorschlag wurde gemeinsam mit vielen Beteiligten entwickelt, darunter Banken, Versicherungen, Verbraucherschützer, Lehrkräfte, Schülervertretungen und Politiker auf Bundes- und Landesebene. Der Vorschlag stützt sich auf eine OECD-Studie, die das Finanzwissen in Deutschland umfassend untersucht hat. Diese zeigte deutliche Unterschiede im Finanzwissen zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen und, dass manche Themen bestimmte Gruppen kaum erreichten. Zudem wurde festgestellt, dass es in Deutschland zu wenig Forschung zur Finanzbildung gibt. Stark-Watzinger sieht in dem OECD-Vorschlag einen wichtigen Meilenstein, um diese Lücke zu schließen.

Die OECD empfiehlt, die Finanzbildung in fünf Bereichen zu verbessern: Sparen und Altersvorsorge, Teilnahme am Finanzmarkt, Haushaltsplanung, verantwortungsvoller Umgang mit Krediten sowie digitale Finanzkompetenz. Neben der schulischen Bildung wird vorgeschlagen, die Bevölkerung zusätzlich über Kommunikationskampagnen zu informieren. Außerdem soll eine Finanzbildungsplattform eingerichtet werden, um den Zugang zu Finanzwissen weiter zu verbessern. „Jede und jeder Einzelne soll in eigenen finanziellen Angelegenheiten kompetente Entscheidungen treffen können; unabhängig davon, ob es sich um einen neuen Handyvertrag oder die private Altersvorsorge handelt. Finanzielle Bildung schafft somit mehr Chancengerechtigkeit in Deutschland“, so Stark-Watzinger. 

Finanzbildung als Teil der Wachstumsstrategie

Auf Grundlage der OECD-Empfehlungen wird der Bund nun eine eigene Finanzbildungsstrategie entwickeln, die von einer zentralen Stelle koordiniert werden soll. Lindner kündigte an: „Wir werden die Vorschläge der OECD schnell in eine nationale Strategie umsetzen.“ Besonders wichtig sei ihm, dass die Förderung der Finanzbildung – und damit auch der Aktienkultur – Teil der Wachstumsstrategie der Bundesregierung werde. Die Abstimmung zwischen den Ministerien solle noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.

Auch interessant:

Diesen Artikel:

Social Media Button