FDPGesundheitspolitik

Fehlanreize für unnötige OPs abstellen

Daniel Bahr
04.03.2014

Nach einer internationalen Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) werden deutsche Patienten viel häufiger operiert als in anderen Ländern. Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) will deshalb Fehlanreize für unnötige Operationen in Kliniken beseitigen. „Wir wollen, dass die Krankenhausversorgung für die Menschen besser wird“, betonte er in seiner Eröffnungsrede zur Konferenz „Mengenentwicklung im Krankenhausbereich“ in Berlin.

Die steigenden Behandlungszahlen in den vergangenen Jahren lassen sich nicht allein durch die älter werdende Bevölkerung und den medizinisch-technischen Fortschritt erklären, machte Bahr deutlich. Diese Mengenausweitung führe zu höheren Kosten und zu einer Arbeitsverdichtung in den Kliniken. Dies bedeute wiederum eine Mehrbelastung der Patienten, Ärzte und Pfleger. „Wir wollen deswegen diskutieren, welche Anreize gesetzt werden können, damit die Kliniken profitieren, die eine gute Behandlung anbieten und nicht die, die einfach nur mehr operieren“, so Bahr.

Hintergrund

Nach Zahlen der OECD-Studie werden in kaum einem anderen Industriestaat der Welt so viele stationäre Behandlungen durchgeführt wie in Deutschland. Die Zahl beläuft sich auf 240 Klinikaufhalte pro 1000 Einwohner im Jahr. Deutschland nimmt Platz eins beim Einsetzen künstlicher Hüften sowie bei Herz-Kreislauf-Behandlungen und Platz zwei bei stationären Krebstherapien.

Mehr zum Thema

Diesen Artikel:

Ähnliche Artikel:

Social Media Button