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FDP will Handwerkerbonus erhalten

FensterputzerFDP will Handwerkerbonus erhalten
02.12.2014

Wer privat Handwerker beschäftigt, kann mit der Rechnung Steuern sparen. Die große Koalition will die bisherige Regelung überprüfen. Das mit einer Kürzung eingesparte Geld könnte im Gegenzug für eine stärkere steuerliche Förderung der Gebäudesanierung eingesetzt werden, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung".  Bei den Liberalen regt sich Widerstand. Ihrer Ansicht nach muss der Bonus bleiben - er dient nicht zuletzt auch als Instrument gegen Schwarzarbeit. Für den Vorsitzenden der FDP-Landtagsfraktion in Baden-Württemberg, Hans-Ulrich Rülke, sind die Pläne ein "erneuter Anschlag auf das Handwerk".

Auch der Sprecher für Handwerk und Mittelstand der FDP-Landtagsfraktion in NRW, Ralph Bombis, meint: „Die Abschaffung des Steuerbonus für Handwerkerleistungen unterhalb einer Schwelle von 300 Euro wäre ein herber Schlag sowohl gegen alle Steuerzahler als auch gegen die gesamte Handwerkerschaft." Er erläutert: "Der Handwerkerbonus trägt insbesondere zur Entlastung kleiner und mittlerer Einkommen bei. Darüber hinaus mindert er den Anreiz zur Schwarzarbeit."

Sowohl Rülke als auch Bombis fordern ihre jeweiligen Landesregierungen auf, die Abschaffung des Handwerkerbonus unterhalb von 300 Euro auf Bundesebene zu verhindern. Rülke wertet die Pläne als einen erneuten Steuererhöhungsversuch.

Hintergrund

Bisher können auch Privatpersonen Handwerkerrechnungen unter bestimmten Umständen bei der Steuererklärung berücksichtigen. Durch die so gesparten Steuern wird für Privatpersonen die Beauftragung eines Handwerkers günstiger und somit erschwinglicher. Diese Regelung will der Bund nun überprüfen.

Hintergrund für die Überlegung der Bundesregierung ist das neue Klimaschutzpaket, das das Bundeskabinett am Mittwoch beschließen will. Unionsfraktionsvize Michael Fuchs forderte, die Durchsetzung der energetischen Gebäudesanierung müsse jetzt genutzt werden. "Wir kommen hier nicht an Überlegungen zur Gegenfinanzierung vorbei", sagte er mit Blick auf mögliche Kürzungen beim Handwerkerbonus.

Ein Sprecher von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sagte, wenn die Regierung gegebenenfalls zu einer solchen Lösung greifen sollte, müssten auch die Länder mit ins Boot geholt werden.  Das Finanzministerium unterstütze aber ausdrücklich das Ziel, mit der Gebäudesanierung messbare Fortschritte beim Energiesparen zu machen.

Auch Handwerkspräsident Hans-Peter Wollseifer hält den Steuerbonus auf Handwerkerleistungen für unverzichtbar. Er müsse als Instrument gegen Schwarzarbeit voll erhalten bleiben.

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