FDPFreibetrag bei Grunderwerbsteuer

FDP will Familien zum Eigenheim verhelfen

Pressekonferenz in BerlinVorstellung der IW-Studie in Berlin
07.02.2017

Die Finanzierung der eigenen vier Wände wird für Familien immer schwieriger. Das zeigt eine IW-Studie im Auftrag der FDP-Fraktionsvorsitzendenkonferenz. Die Freien Demokraten wollen gegensteuern und fordern einen Freibetrag bei der Grunderwerbsteuer. "Es ist inakzeptabel, jungen Familien mit einer Art Strafsteuer den Erwerb einer selbst genutzten Wohnimmobilie zu erschweren", unterstrich FDP-Chef Christian Lindner bei der Vorstellung der Studie. Der Sprecher der FDP-Fraktionsvorsitzendenkonferenz Christian Dürr ergänzte: "Eigentum ist eine wichtige Säule der Altersvorsorge. Das sollen sich nicht nur Spitzenverdiener leisten können."

In Deutschland werde immer weniger über die Mitte der Gesellschaft gesprochen, kritisierte Lindner. "Wir sind der Meinung, dass die Politik sich stärker mit den Wünschen dieser Menschen beschäftigen muss." Dies bedeute, das wirtschaftliche Vorankommen und auch den Traum von Wohneigentum zu erleichtern, so der FDP-Chef weiter. "Wenn wir über einen Freibetrag von der Grunderwerbsteuer sprechen, dann ist das ein Baustein zur Entlastung der breiten Mittelschicht", betonte er.

Konkret befürwortet die FDP, dass es den Bundesländern ermöglicht wird, beim Kauf einer ersten selbst genutzten Immobilie im Wert von bis zu 500.000 Euro keine Grunderwerbsteuer mehr zu erheben. Das IW schlägt hierzu vor, dass der Bund den Ländern die Mindereinnahmen in der Höhe des ursprünglichen früheren Steueraufkommens kompensiert. Für die Freien Demokraten angesichts der Rekordsteuereinnahmen beim Bundesfinanzministerium ein durchaus realisierbares Ziel.

Eigentum ist ein Stück Freiheit

Seit dem Jahr 1990 ist die Eigentumsquote der schwächsten Einkommensgruppe von 25 Prozent auf nur noch 17 Prozent im Jahr 2014 gesunken. "Angesichts niedriger Zinsen müsste es den Menschen eigentlich leichter fallen, Eigentum zu bilden", sagte der Autor der IW-Studie, Michael Voigtländer, bei der Vorstellung in Berlin. Dies sei aber nicht der Fall, weil die Kaufnebenkosten seit Jahren stiegen. "Besonders die von einigen Ländern in wenigen Jahren fast verdoppelte Grunderwerbsteuer ist eine große Belastung für die Finanzierung des Eigenheims", konstatierte Voigtländer. "In fast allen Ländern um uns herum sind die Kaufnebenkosten geringer", erläuterte Lindner. Eigentum sei auch ein Stück Freiheit, so der FDP-Chef. "Davon wollen wir lieber mehr als weniger."

Unterstützung signalisierte auch der Präsident von Haus & Grund Deutschland, Kai Warnecke. Die hohe Grunderwerbsteuerlast treffe insbesondere Käufergruppen mit knappen Budgets, wie junge Familien, verdeutlichte er. "Diese müssen dann entweder Abstriche beim Objekt oder der Lage machen, stärker kreditfinanzieren oder auf das Eigentum ganz verzichten", erklärte er. "Eine deutliche Entlastung bei der Grunderwerbsteuer ist somit absolut richtig und wünschenswert."

Hier finden Sie die Studie in voller Länge.

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