FDPBundestagswahl 2013

FDP-Spitzenstürmer wieder im Spiel

Rainer Brüderle
15.08.2013

Am Mittwochabend hat FDP-Spitzenkandidat Rainer Brüderle mit voller Kraft in den Wahlkampfmodus geschaltet.

In Remshalden bei Stuttgart begrüßte der Liberale 200 Gäste. Brüderle zeigte sich dynamisch, er fühle sich nach seiner Erholung in den vergangenen Wochen "sauwohl". Ihm tue vor allem der Wahlkampf gut, so der FDP-Spitzenmann. "Es gibt nichts besseres als Wahlkampferfahrung und draußen beim Menschen zu sein. Das ist das beste Medikament."

Für verantwortliche Finanzpolitik

Vor einem engagierten Publikum legte Brüderle die Kernthemen der anstehenden Bundestagswahl dar. Die Steuererhöhungspläne von Rot-Grün kritisierte er als einen "Anschlag auf die Mitte der Gesellschaft". Nur mit FDP-Beteiligung an der regierenden Koalition werde es keine Steuererhöhungen geben, unterstrich der Liberale. Dabei schloss er eine Beteiligung der FDP an einer Ampelkoalition mit SPD und Grünen deutlich aus. Dies passe vom Inhalt und "von der Denke her" nicht zusammen, betonte er.

Auch bei der Finanzpolitik auf europäischer Ebene sei der liberale Einfluss unverzichtbar. Ohne den Widerstand der FDP in der Regierungskoalition gebe es in Europa jetzt Eurobonds und einen Altschuldentilgungsfonds, betonte Brüderle. "Ich lehne es ab, in Haftung genommen zu werden für die Entscheidungen, die die Griechen getroffen haben", stellte der FDP-Spitzenkandidat klar. Auflagen der Troika müssten erfüllt werden, forderte er. "Wir sind hilfsbereit, aber nicht blöd. Die müssen ihr Land selbst in Ordnung bringen."

Beispiel des Mittelstands folgen

Ein besonderes Lob sprach der FDP-Politiker dem deutschen Mittelstand aus. Schließlich stünden Mittelständler für ihre Entscheidungen ein und hafteten für sie. Im Gegensatz kritisierte er viele "Managersöldner", die von Personalpolitik keine Ahnung hätten. Die Planungskrise der Deutschen Bahn in Mainz sei "unerträglich", monierte Brüderle. Für Bahnchef Rüdiger Grube schlug der Liberale ein Praktikum beim Mittelständler Schnaithmann vor.

Freiheit nicht aufopfern

So wenig wie von den grünen Steuerplänen halte Brüderle von ihren Idee, den Bürgern ihre Ernährung vorzuschreiben. Den von der grünen Bundestagsfraktionschefin Renate Künast vorgeschlagenen "Veggie-Day", an dem in Kantinen eine fleischfreie Speisekarte gelten sollte, kritisierte er scharf. "Ich brauche keine Gouvernante, die mir vorschreibt, was ich zu essen und zu trinken habe", unterstrich der Liberale. Die FDP lehne solche Eingriffe in die Freiheit des Einzelnen klar ab.

Beim kommenden Wahlkampf soll der FDP-Spitzenmann starken Einsatz leisten. Nicht weniger als 260 Termine habe er vor sich. Über die anstehende Konfrontation mit der Opposition zeigte er sich zuversichtlich. "Bei den Grünen sind die Umfragen besser als die Ergebnisse. Bei uns sind die Ergebnisse besser als die Umfragen. Ich halte das für das bessere Modell", erklärte Brüderle. Bei der Wahl werde eine schwarz-gelbe Mehrheit erreicht, und danach werde die FDP "mit der Union härter und länger verhandeln" als vor vier Jahren. Schließlich seien aber die vergangenen vier Jahre durch Wirtschaftswachstum und sinkende Arbeitslosigkeit ein Erfolgsbeweis für Schwarz-Gelb gewesen. "Die Welt beneidet Deutschland."

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