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FDP fordert Ausschluss Gedeons aus AfD-Fraktion

Timm KernTimm Kern fände es nur konsequent, wenn Wolfgang Gedeon aus der AfD-Fraktion ausgeschlossen würde
03.06.2016

Der Stuttgarter AfD-Landtagsabgeordnete Wolfgang Gedeon bezeichnet Neonazis und Holocaust-Leugner als Dissidenten und sorgt damit für Entsetzen. Für die Freien Demokraten sind die Äußerungen inakzeptabel. Für den Parlamentarischen Geschäftsführer der FDP-Landtagsfraktion, Timm Kern, hat "jegliche antisemitische Einstellung im baden-württembergischen Landtag nichts zu suchen". Kern forderte den Vorsitzenden der AfD-Landtagsfraktion, Jörg Meuthen, auf, sich unmissverständlich von den unsäglichen Äußerungen von Wolfgang Gedeon zu distanzieren.

"Herr Meuthen hat erklärt, dass die AfD in Baden-Württemberg eine Null-Toleranzpolitik verfolge. Nun muss der AfD-Fraktionsvorsitzende  diesen Worten auch Taten folgen lassen. In einer Null-Toleranzpolitik wäre nur konsequent, wenn Wolfgang Gedeon aus der AfD-Fraktion ausgeschlossen würde."

Hintergrund

Nach Medienberichten hat Wolfgang Gedeon den Massenmord an den Juden als "gewisse Schandtaten"und den Holocaust als "Zivilreligion des Westens". In seinem 2012 erschienenen Buch "Der grüne Kommunismus und die Diktatur der Minderheiten" schreibt Gedeon: "Schließlich predigt man Toleranz und ist empört, wenn in China Dissidenten für Jahre ins Gefängnis wandern. Gleichzeitig sperrt man die eigenen Dissidenten (z. B. Irving, Zündel, Mahler u.a.) für Jahre hinter Gitter. Ja, bei uns sind die Dissidenten gar keine Dissidenten sagt man, sondern wegen begangener 'Volksverhetzung'  verurteilte Kriminelle."

Dieter Graumann, ehemaliger Präsident des Zentralrates der Juden, kritisierte die Aussagen Gedeons scharf: "Da gibt es nichts zu deuteln oder zu interpretieren: Das ist Antisemitismus pur! Der Judenhass ist also mitten im Stuttgarter Landtag angekommen. Wie traurig."

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