StiftungG20-Gipfel

Experten rügen Trumps 'hirnrissiges Verhalten'

Donald Trump steht im Sturm der KritikDonald Trump steht im Sturm der Kritik
12.07.2017

Für seinen Auftritt beim G20-Gipfel erntete der Mann im Weißen Haus reichlich Kritik. Iris Froeba, Policy Analyst und Media Officer beim Transatlantischen Dialogprogramm der Stiftung für die Freiheit in Washington, analysiert die Reaktionen auf den Gipfel und stellt fest: Unter Trump schwindet das internationale Vertrauen in die USA immer weiter. "Neben den Gewaltexzessen in Hamburg zogen sich das fehlende Vertrauen in den neuen U.S.-Präsidenten und der sinkende Einfluss der Vereinigten Staaten wie ein roter Faden auch durch die internationale Medienberichterstattung", erklärt sie.

Nach dem Gipfeltreffen seien die USA isoliert und stünden ohne Partner da, so die Einschätzung der Presse. Auch die auflagenstärksten U.S.-Zeitungen hätten sich diesem Fazit angeschlossen, erläutert Froeba. Vernichtende Kritik gab es auch von dem amerikanischen Außenpolitik-Experten Max Boot. Trumps "hirnrissiges Verhalten" sei zu Hause schon schlimm genug. "Auf Auslandsreisen, auf denen er nicht nur seine fanatische Basis, sondern das ganze Land repräsentiert, ist es noch viel schlimmer", monierte Boot.

Fassungslosigkeit nach Treffen mit Putin

Nach seinem Treffen mit dem russischen Präsidenten Vladimir Putin teilte Trump mit, dass es an der Zeit sei, die Vorwürfe russischer Manipulationen bei der US-Präsidentschaftswahl hinter sich zu lassen. Am Sonntag legte er noch eine Schippe drauf und verkündete den Aufbau einer russisch-amerikanischen Sondereinheit zur Cybersicherheit. "Für diesen Vorstoß regnete es in den USA harsche Kritik – sowohl von Demokraten als auch Republikanern", berichtet Froeba.

So spottete der frühere Verteidigungsminister Ashton B. Carter, eine Zusammenarbeit mit Russland im Bereich Cybersicherheit sei, als würde man "mit einem Typen, der in dein Haus eingebrochen ist, eine Arbeitseinheit zum Thema Einbruch gründen". Oder so, als würde man gemeinsam mit dem syrischen Herrscher Assad eine Chemiewaffeneinheit gründen, fand Senator Marco Rubio. Der republikanische Senator Lindsey Graham hielt dazu fest: "Das ist zwar nicht die dümmste Idee, die ich je gehört habe, aber es kommt der Sache ziemlich nahe."

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