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Erdogans Problem mit Kritik wird immer absurder

Christian LindnerChristian Lindner übt scharfe Kritik am türkischen Präsidenten
10.05.2016

Der juristische Zirkus um die Empfindlichkeiten des türkischen Präsidenten nimmt kein Ende. Mit Blick auf seinen Antrag auf eine einstweilige Verfügung gegen Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner konstatiert Christian Lindner: "Erdogan muss eine Persönlichkeitsstörung haben." Der FDP-Bundesvorsitzende ging mit dem türkischen Machthaber hart ins Gericht. "Dass er jeden verklagt, zeigt, dass er ein Problem mit Kritik hat. Leider ist das nicht nur sein persönliches Problem, sondern zeigt, dass die Türkei auf dem Weg ist, ein autoritärer Staat zu werden", stellte Lindner im Gespräch mit "Blick.ch" klar.

Diese Meinung teilt FDP-Vize Wolfgang Kubicki: In der Sendung "3 nach 9" hatte er im April ähnlich klare Worte an Erdogan gerichtet. "Wer in so kurzer Zeit 2.000 Beleidigungsanzeigen als Staatspräsident auswirft und versucht, Journalisten ins Gefängnis zu bringen, weil sie ihn kritisieren, der muss persönlichkeitsgestört sein", so das Urteil des Freidemokraten.

Hintergrund

Für deutsche Medienvertreter wird es offenbar immer leichter, den türkischen Präsidenten in Rage zu versetzen: Während der Satiriker Jan Böhmermann mit einem pointierten "Schmäh-Gedicht" über Erdogan im Rahmen einer Sendung über die Grenzen der Satire für eine cholerische Reaktion sorgte, gelang es Döpfner schon mit einem offenen Brief, in dem er Partei für Böhmermann ergriff, die Klagemaschine Erdogans in Gang zu bringen. Allerdings hat das Landgericht Köln bereits angedeutet, dass es mit dem Antrag auf eine einstweilige Verfügung eher nichts wird.

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