FDPLandwirtschaft

Ende der Milchquote bedeutet mehr Freiheit

KuhFür die Liberalen bedeutet das Ende der Milchquote mehr Freiheit
01.04.2015

Nach 31 Jahren schafft die EU die Milchquote ab. Bauern dürfen wieder so viel produzieren, wie sie wollen. Der landwirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Fraktion in Niedersachsen, Hermann Grupe, sieht das heutige Ende der Milchquote als große Chance für die deutsche Ernährungswirtschaft. „Die Milchquote hat rückblickend ihre Ziele nicht erreicht. Die Erzeugerpreise waren nicht stabil und der Strukturwandel wurde nicht aufgehalten."

"Die EU wurde durch die Milchquote vom Wachstum des globalen Milchmarktes abgekoppelt”, erklärt der FDP-Agrarpolitiker und Landwirt. Deutsche Milchprodukte haben Grupe zufolge eine hohe Qualität und seien deshalb weltweit gefragt. Diese Nachfrage könne nach dem Ende der Milchquote nun bedient werden. Grupe: „Jetzt können Landwirte endlich selbst entscheiden, wie viel sie produzieren wollen. Landwirte haben also ab jetzt mehr Freiheiten in der Entwicklung ihres eigenen Betriebes. Das ist gut für den Wirtschaftsstandort Deutschland und die Soziale Marktwirtschaft.“

Aktive Milcherzeuger würden durch das Wegfallen der Milchquote entlastet. „Es gibt Schätzungen, wonach die Quote deutsche Milcherzeuger insgesamt 15 Milliarden Euro durch Superabgaben, Quotenkauf und Quotenpacht gekostet hat. Die Molkereien sind nun herausgefordert, durch innovative Produkte die Wertschöpfung im Heimatmarkt zu sichern und neue Märkte zu erschließen”, so Grupe.

Hintergrund

Die Milchquote fällt zum Monatswechsel nach 31 Jahren als Schutzmechanismus weg. Sie sollte mit Hilfe von Obergrenzen für die Produktion eine Balance zwischen Angebot und Nachfrage herstellen. Nach Einschätzung des Bundeslandwirtschaftsministeriums hat sie die Einkommen der Milchbauern jedoch nicht stabilisiert. Stattdessen schwankten die Preise für Rohmilch in den vergangenen 30 Jahren um bis zu 20 Cent je Kilo. Viele Höfe verschwanden. Die Zahl der Milcherzeuger in Deutschland sank seit 1984 von 369.000 auf 77.000. Abgeschafft wird die Quote nun, weil die Nachfrage nach Milch weltweit steigt und Europas Bauern von diesen Exportchancen profitieren sollen.

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