08.05.2014Am Freitag beginnt in der belarussischen Hauptstadt die 78. Eishockey-Weltmeisterschaft. Die Entscheidung, die Meisterschaft in Minsk zu veranstalten, stieß auf Kritik: So werde das Regime in den Augen der Weltgemeinschaft legitimiert, obwohl es systematisch die Menschenrechte verletze und Wahlen fälsche. Im aktuellen Brennpunkt bewertet die Stiftung die Auswirkungen des Events auf das innenpolitische Klima sowie auf die Beziehungen zum Westen.
"Es besteht kein Zweifel, dass die belarussische Führung alles tun wird, um die Meisterschaft maximal für Propagandazwecke zu nutzen", konstatiert Yauheni Preiherman, Policy Director der belarussischen NGO "Liberal Club", im Bericht. Aber auch die Opposition bereite sich vor. Mit einer Kampagne wolle sie internationale Aufmerksamkeit auf die Menschenrechtsverletzungen im Land richten und so die Freilassung von politischen Gefangenen erwirken.
Preiherman zeigt sich allerdings skeptisch, ob die geplanten Protestaktionen wirksame Veränderungen herbeiführen oder überhaupt stattfinden können. "Die belarussischen Behörden haben viel Erfahrung damit, solche Initiativen zu neutralisieren – und davon werden sie ganz bestimmt auch diesmal Gebrauch machen", weiß er zu berichten. Auch wenn das Regime die politischen Gefangenen tatsächlich freilassen würde, dann nur zum Zweck, das Image der WM und die Beziehungen mit der EU zu verbessern, so Preiherman.
Immerhin ist die anstehende Weltmeisterschaft die größte internationale Veranstaltung in der Geschichte des unabhängigen Belarus. "Wenn so von der Eishockey-Weltmeisterschaft auch keine wesentlichen Auswirkungen auf die aktuelle politische Situation in Belarus zu erwarten sind, so kann sie doch langfristig für die immer noch geschlossene Gesellschaft ein wichtiger Schritt in Richtung Internationalisierung sein", betont der liberale Belarus-Experte. Dabei gehe es nicht um schnelle soziale Veränderungen, sondern um das Potenzial zur Verbesserung der Kommunikation zwischen Weißrussland und dem Rest der Welt.
Eishockey-Weltmeisterschaft wird zum Propaganda-Pokal
Am Freitag beginnt in der belarussischen Hauptstadt die 78. Eishockey-Weltmeisterschaft. Die Entscheidung, die Meisterschaft in Minsk zu veranstalten, stieß auf Kritik: So werde das Regime in den Augen der Weltgemeinschaft legitimiert, obwohl es systematisch die Menschenrechte verletze und Wahlen fälsche. Im aktuellen Brennpunkt bewertet die Stiftung die Auswirkungen des Events auf das innenpolitische Klima sowie auf die Beziehungen zum Westen.
"Es besteht kein Zweifel, dass die belarussische Führung alles tun wird, um die Meisterschaft maximal für Propagandazwecke zu nutzen", konstatiert Yauheni Preiherman, Policy Director der belarussischen NGO "Liberal Club", im Bericht. Aber auch die Opposition bereite sich vor. Mit einer Kampagne wolle sie internationale Aufmerksamkeit auf die Menschenrechtsverletzungen im Land richten und so die Freilassung von politischen Gefangenen erwirken.
Preiherman zeigt sich allerdings skeptisch, ob die geplanten Protestaktionen wirksame Veränderungen herbeiführen oder überhaupt stattfinden können. "Die belarussischen Behörden haben viel Erfahrung damit, solche Initiativen zu neutralisieren – und davon werden sie ganz bestimmt auch diesmal Gebrauch machen", weiß er zu berichten. Auch wenn das Regime die politischen Gefangenen tatsächlich freilassen würde, dann nur zum Zweck, das Image der WM und die Beziehungen mit der EU zu verbessern, so Preiherman.
Chance auf eine internationale Öffnung
Immerhin ist die anstehende Weltmeisterschaft die größte internationale Veranstaltung in der Geschichte des unabhängigen Belarus. "Wenn so von der Eishockey-Weltmeisterschaft auch keine wesentlichen Auswirkungen auf die aktuelle politische Situation in Belarus zu erwarten sind, so kann sie doch langfristig für die immer noch geschlossene Gesellschaft ein wichtiger Schritt in Richtung Internationalisierung sein", betont der liberale Belarus-Experte. Dabei gehe es nicht um schnelle soziale Veränderungen, sondern um das Potenzial zur Verbesserung der Kommunikation zwischen Weißrussland und dem Rest der Welt.