16.05.2019Nach der TV-Debatte der sechs Spitzenkandidaten um die Nachfolge von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker im Brüsseler Europaparlament geht die dänische EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager in den Medien als Siegerin hervor. Die 51-jährige gehört der sozialliberalen Partei Radikale Venstre an und ist seit 2014 EU-Kommissarin für Wettbewerb. Bei der letzten Europawahl galt noch als absolut sicher, dass entweder ein Konservativer oder ein Sozialdemokrat Präsident der EU-Kommission wird. Der Deutschlandfunk resümiert jetzt jedoch: "Mit dem gestrigen Abend wurde klar: Vestager ist nun ganz offiziell im Rennen.“ Mit der Europawahl am 26. Mai 2019 könnte also erstmals eine Liberale an die Spitze der EU-Kommission treten. Bei der Debatte punktete sie vor allem beim Thema Steuerbetrug.
Dass Vestager mit "ein Steuerparadies ist ein Ort, an dem alle einen fairen Anteil an Steuern zahlen" die originellste Metapher gelingt, findet Ralph Sina in seinem Kommentar bei tagesschau.de. Damit bringe Vestager auch ihre Vision eines gerechteren Europa auf den Punkt. "Das Paradies als ein Ort der Fairness und nicht des legalen Betrugs“ - da sei die EU-Wettbewerbskommissarin in ihrem Element gewesen.
"Die Dänin ist der Popstar der Europäischen Kommission. Sie hat Erfolg“, findet Christoph B. Schiltz in der Welt. Sie sei im Vergleich zu Weber und Timmermanns an dem Abend die Lockerste und habe Charisma. Sie sage einfache Sätze, die zündeten und setze hiermit feine Nadelstiche gegen den "verschwurbelten“ EU-Jargon.
Eine Frau an der Spitze der EU-Kommission?
Margrethe Vestager punktet in den Medien durch ihren souveränen Auftritt bei der TV-Debatte im Europaparlament.Nach der TV-Debatte der sechs Spitzenkandidaten um die Nachfolge von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker im Brüsseler Europaparlament geht die dänische EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager in den Medien als Siegerin hervor. Die 51-jährige gehört der sozialliberalen Partei Radikale Venstre an und ist seit 2014 EU-Kommissarin für Wettbewerb. Bei der letzten Europawahl galt noch als absolut sicher, dass entweder ein Konservativer oder ein Sozialdemokrat Präsident der EU-Kommission wird. Der Deutschlandfunk resümiert jetzt jedoch: "Mit dem gestrigen Abend wurde klar: Vestager ist nun ganz offiziell im Rennen.“ Mit der Europawahl am 26. Mai 2019 könnte also erstmals eine Liberale an die Spitze der EU-Kommission treten. Bei der Debatte punktete sie vor allem beim Thema Steuerbetrug.
"Vorteil Vestager" heißt es im Spiegel. Redakteur Peter Müller schreibt, dass sich die sechs Anwärter eine lebendige Diskussion liefern, aber der "Auftritt von Geheim-Kandidatin Margrethe Vestager am interessantesten“ war. Von Timmermans, Weber und auch Keller wisse man ja, dass sie als Spitzenkandidaten ihrer Parteien im Wahlkampf stehen. Vestager aber halte sich offiziell zurück, auch wenn sie natürlich ebenfalls Termine mache, wie zuletzt bei der Re:publica-Konferenz in Berlin.
Dass Vestager mit "ein Steuerparadies ist ein Ort, an dem alle einen fairen Anteil an Steuern zahlen" die originellste Metapher gelingt, findet Ralph Sina in seinem Kommentar bei tagesschau.de. Damit bringe Vestager auch ihre Vision eines gerechteren Europa auf den Punkt. "Das Paradies als ein Ort der Fairness und nicht des legalen Betrugs“ - da sei die EU-Wettbewerbskommissarin in ihrem Element gewesen.
"Die Dänin ist der Popstar der Europäischen Kommission. Sie hat Erfolg“, findet Christoph B. Schiltz in der Welt. Sie sei im Vergleich zu Weber und Timmermanns an dem Abend die Lockerste und habe Charisma. Sie sage einfache Sätze, die zündeten und setze hiermit feine Nadelstiche gegen den "verschwurbelten“ EU-Jargon.
Auch bei n-tv bekommt Margrethe Vestager eine gute Kritik. "Sie trat zurückhaltend, aber souverän auf“, so Hubertus Volmer. Das passe zur ALDE-Fraktion, die ein Bündnis mit Macrons Liste "Renaissance" eingehen wolle und dann recht unterschiedliche Positionen wird integrieren müssen.
Mehr als 400 Millionen Europäer können vom 23. bis 26. Mai 2019 ein neues Europaparlament wählen. In Deutschland ist der Wahltag am Sonntag, 26. Mai. Erst danach beginnen die Verhandlungen um die Spitzenjobs: Die Staats- und Regierungschefs der EU haben ein Vorschlagsrecht, müssen aber das Ergebnis der Wahl berücksichtigen.