20.08.2018Das geplante Einwanderungsgesetz der Großen Koalition ist kein großer Wurf. Im Beitrag für Tagesspiegel Causa legen die FDP-Arbeitsmarktexperten Michael Theurer und Johannes Vogel die Konzepte der Freien Demokraten für eine konstruktive Einwanderungspolitik dar. Es brauche ein modernes, leistungsfähiges Einwanderungssystem auf zwei Säulen: "Humanitärer Schutz auf Zeit und Asyl auf der einen, Einwanderung in den Arbeitsmarkt auf der anderen Seite."
In erfolgreichen Einwanderungsländern wie Kanada, Australien und Neuseeland sei Migration stärker arbeitsmarktbezogen, halten Theurer und Vogel fest. "Alle diese Länder haben ein Punktesystem, das anhand klarer Kriterien die Einreise zur Arbeitssuche organisiert", erläutern sie. Dazu habe Kanada in den vergangenen Jahren sein Punktesystem um Aufenthaltstitel mit Jobangebot ergänzt und so ein funktionierendes Zwei-Säulen-System geschaffen. Deutschland habe zwar bereits in Form der Blue Card die Einwanderungschance mit Jobangebot: "Was fehlt, ist die zweite Säule, das Punktesystem."
"Die Freien Demokraten hatten in ihrer letzten Regierungsverantwortung das Jobseeker-Visum eingeführt, mit dem hochqualifizierte, internationale Arbeitssuchende auch ohne Arbeitsvertrag einreisen können", heben Vogel und Theurer hervor. "Dieses wollen wir zu einer Chancenkarte mit echtem Punktesystem weiterentwickeln, mit dem wir Menschen etwa aufgrund ihrer Ausbildung und ihrer Sprachkenntnisse sowie unseres Fachkräftebedarfs einladen, auf unserem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen." Einwanderer sollten sich dann mindestens ein Jahr um einen dauerhaften Job bemühen können, sofern sie dabei ihren Lebensunterhalt decken könnten, fordern die liberalen Arbeitsmarktexperten. "So bauen wir gleichzeitig Einwanderungshürden ab und verhindern Zuzug in die Sozialsysteme." Darüber hinaus müssten die Bearbeitungszeiten beschleunigt werden. "Ausländerbehörden und Visa-Stellen der Botschaften sind gefordert, sich überall als Aushängeschilder für die Gewinnung kluger Köpfe zu verstehen", führen sie aus. (ch)
Ein Zwei-Säulen-System ist die Lösung
Die Freien Demokraten fordern ein modernes EinwanderungsgesetzDas geplante Einwanderungsgesetz der Großen Koalition ist kein großer Wurf. Im Beitrag für Tagesspiegel Causa legen die FDP-Arbeitsmarktexperten Michael Theurer und Johannes Vogel die Konzepte der Freien Demokraten für eine konstruktive Einwanderungspolitik dar. Es brauche ein modernes, leistungsfähiges Einwanderungssystem auf zwei Säulen: "Humanitärer Schutz auf Zeit und Asyl auf der einen, Einwanderung in den Arbeitsmarkt auf der anderen Seite."
In erfolgreichen Einwanderungsländern wie Kanada, Australien und Neuseeland sei Migration stärker arbeitsmarktbezogen, halten Theurer und Vogel fest. "Alle diese Länder haben ein Punktesystem, das anhand klarer Kriterien die Einreise zur Arbeitssuche organisiert", erläutern sie. Dazu habe Kanada in den vergangenen Jahren sein Punktesystem um Aufenthaltstitel mit Jobangebot ergänzt und so ein funktionierendes Zwei-Säulen-System geschaffen. Deutschland habe zwar bereits in Form der Blue Card die Einwanderungschance mit Jobangebot: "Was fehlt, ist die zweite Säule, das Punktesystem."
"Die Freien Demokraten hatten in ihrer letzten Regierungsverantwortung das Jobseeker-Visum eingeführt, mit dem hochqualifizierte, internationale Arbeitssuchende auch ohne Arbeitsvertrag einreisen können", heben Vogel und Theurer hervor. "Dieses wollen wir zu einer Chancenkarte mit echtem Punktesystem weiterentwickeln, mit dem wir Menschen etwa aufgrund ihrer Ausbildung und ihrer Sprachkenntnisse sowie unseres Fachkräftebedarfs einladen, auf unserem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen." Einwanderer sollten sich dann mindestens ein Jahr um einen dauerhaften Job bemühen können, sofern sie dabei ihren Lebensunterhalt decken könnten, fordern die liberalen Arbeitsmarktexperten. "So bauen wir gleichzeitig Einwanderungshürden ab und verhindern Zuzug in die Sozialsysteme." Darüber hinaus müssten die Bearbeitungszeiten beschleunigt werden. "Ausländerbehörden und Visa-Stellen der Botschaften sind gefordert, sich überall als Aushängeschilder für die Gewinnung kluger Köpfe zu verstehen", führen sie aus. (ch)