04.04.2017Die Familienpolitik wird im Bundestagswahlkampf offenbar zum Spielball der beiden Volksparteien Union und SPD. CSU-Chef Horst Seehofer hat am Wochenende seinen Katalog von familienpolitischen Vorschlägen vorgelegt. Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) zog am Montag nach und stellte ihr Konzept für eine Familienarbeitszeit vor. Für FDP-Parteivize Katja Suding sind sie "durchsichtiger Hokuspokus, bei dem der Wähler nicht ernst genommen wird". Es gelte die Mahnung zum Machbaren, wirbt sie für den pragmatischen Blick der Freien Demokraten.
"Was sollte man gegen Fördermaßnahmen für Familien mit Kindern und für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sagen, wenn es realistisch, sinnvoll und bezahlbar ist", so Suding. Die Familienpolitik der Großen Koalition erschöpft sich aber darin, große Versprechungen zu machen und nicht zu liefern. Die FDP-Familienpolitikerin erinnert daran, dass Schwesigs Modell der Familienarbeitszeit schon einmal an der "einfachen Logik gescheitert" ist: Keinem Betrieb sei vermittelbar, welchen Vorteil er davon haben soll, wenn die bei einem Mitarbeiter wegfallende Arbeitszeit durch seine Ehefrau woanders geleistet werde.
Für die Freien Demokraten ist jede Familie anders und die Gießkanne absolut nicht das richtige Förderinstrument. Sie setzen sich dafür ein, dass alle Eltern frei entscheiden können, welches Arbeitsmodell sie wählen. "Damit Väter und Mütter Beruf und Familie besser vereinbaren können, wollen wir flexible Angebote zur Kinderbetreuung, auch in Betrieben, fördern. Einseitige Modelle wie die Steuerklasse V wollen wir abschaffen", heißt es im Programmentwurf zur Bundestagswahl.
"Entlastung durch ein Anheben der Kinderfreibeträge und durch volle steuerliche Absetzbarkeit von Betreuungskosten bis zum Höchstbetrag", gehört außerdem zu den Forderungen. "Zudem plädieren wir Freie Demokraten für ein ,Kindergeld 2.0‘, ein Bündelung aller kindesbezogenen Leistungen mit diesen Komponenten: einkommensunabhängiger Grundbetrag, dazu ein Kinder-Bürgergeld, das die Einkommenssituation der Eltern berücksichtigt, und Gutscheine, die Bildung und Teilhabe zugutekommen", wirbt Suding für das FDP-Modell.
Durchsichtiger familienpolitischer Hokuspokus
FDP plädiert für Kindergeld 2.0Die Familienpolitik wird im Bundestagswahlkampf offenbar zum Spielball der beiden Volksparteien Union und SPD. CSU-Chef Horst Seehofer hat am Wochenende seinen Katalog von familienpolitischen Vorschlägen vorgelegt. Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) zog am Montag nach und stellte ihr Konzept für eine Familienarbeitszeit vor. Für FDP-Parteivize Katja Suding sind sie "durchsichtiger Hokuspokus, bei dem der Wähler nicht ernst genommen wird". Es gelte die Mahnung zum Machbaren, wirbt sie für den pragmatischen Blick der Freien Demokraten.
"Was sollte man gegen Fördermaßnahmen für Familien mit Kindern und für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sagen, wenn es realistisch, sinnvoll und bezahlbar ist", so Suding. Die Familienpolitik der Großen Koalition erschöpft sich aber darin, große Versprechungen zu machen und nicht zu liefern. Die FDP-Familienpolitikerin erinnert daran, dass Schwesigs Modell der Familienarbeitszeit schon einmal an der "einfachen Logik gescheitert" ist: Keinem Betrieb sei vermittelbar, welchen Vorteil er davon haben soll, wenn die bei einem Mitarbeiter wegfallende Arbeitszeit durch seine Ehefrau woanders geleistet werde.
Freie Demokraten sind für ein Kindergeld 2.0
Für die Freien Demokraten ist jede Familie anders und die Gießkanne absolut nicht das richtige Förderinstrument. Sie setzen sich dafür ein, dass alle Eltern frei entscheiden können, welches Arbeitsmodell sie wählen. "Damit Väter und Mütter Beruf und Familie besser vereinbaren können, wollen wir flexible Angebote zur Kinderbetreuung, auch in Betrieben, fördern. Einseitige Modelle wie die Steuerklasse V wollen wir abschaffen", heißt es im Programmentwurf zur Bundestagswahl.
"Entlastung durch ein Anheben der Kinderfreibeträge und durch volle steuerliche Absetzbarkeit von Betreuungskosten bis zum Höchstbetrag", gehört außerdem zu den Forderungen. "Zudem plädieren wir Freie Demokraten für ein ,Kindergeld 2.0‘, ein Bündelung aller kindesbezogenen Leistungen mit diesen Komponenten: einkommensunabhängiger Grundbetrag, dazu ein Kinder-Bürgergeld, das die Einkommenssituation der Eltern berücksichtigt, und Gutscheine, die Bildung und Teilhabe zugutekommen", wirbt Suding für das FDP-Modell.