26.08.2016Estland ist berühmt für eine digitale Verwaltung. Auch auf dem diplomatischen Parkett spielt das Land eine aktive Rolle. Stiftungsexperte Václav Bacovský über estnische Ambitionen. Insbesondere die geopolitischen Interessen Russlands spielen dabei eine Rolle, erläutert Bacovský. Er führt aus: "Während des NATO-Gipfels in Warschau im Juli war das Bündnis dem langjährigen Drängen der Esten gefolgt, künftig die östliche Flanke gegen die mögliche russische Aggression stärker zu sichern."
Hintergrund sei die Befürchtung, dass Russland wie auf der Krim versuchen könnte, die russischsprachige Minderheit im Osten des Landes für eigene Zwecke zu missbrauchen, erklärt der Stiftungsexperte. "Wie tief diese Furcht sitzt, erfuhr auch die Bundeskanzlerin, als sie von einem estnischen Reporter gefragt wurde, was denn die unlängst erfolgten Warnungen des deutschen Außenministers vor NATO-Säbelrasseln zu bedeuten gehabt hätten."
Insgesamt sei das Verhältnis zu Deutschland von besonderer strategische Bedeutung und solle vertieft werden, betont Bacovský. Er gibt zu bedenken: "Der Wunsch, das Verhältnis zu Deutschland auszubauen, ist auch ein Grund, weshalb weder Präsident Toomas Henrik Ilves noch Premierminister Taavi Roivas die Haltung der Bundeskanzlerin in der Flüchtlingsfrage öffentlich kritisierten, obwohl sie in der Sache näher bei der harten Haltung der Visegradstaaten stehen."
Digitale Pioniere im Baltikum
NATO-FlaggeEstland ist berühmt für eine digitale Verwaltung. Auch auf dem diplomatischen Parkett spielt das Land eine aktive Rolle. Stiftungsexperte Václav Bacovský über estnische Ambitionen. Insbesondere die geopolitischen Interessen Russlands spielen dabei eine Rolle, erläutert Bacovský. Er führt aus: "Während des NATO-Gipfels in Warschau im Juli war das Bündnis dem langjährigen Drängen der Esten gefolgt, künftig die östliche Flanke gegen die mögliche russische Aggression stärker zu sichern."
Hintergrund sei die Befürchtung, dass Russland wie auf der Krim versuchen könnte, die russischsprachige Minderheit im Osten des Landes für eigene Zwecke zu missbrauchen, erklärt der Stiftungsexperte. "Wie tief diese Furcht sitzt, erfuhr auch die Bundeskanzlerin, als sie von einem estnischen Reporter gefragt wurde, was denn die unlängst erfolgten Warnungen des deutschen Außenministers vor NATO-Säbelrasseln zu bedeuten gehabt hätten."
Insgesamt sei das Verhältnis zu Deutschland von besonderer strategische Bedeutung und solle vertieft werden, betont Bacovský. Er gibt zu bedenken: "Der Wunsch, das Verhältnis zu Deutschland auszubauen, ist auch ein Grund, weshalb weder Präsident Toomas Henrik Ilves noch Premierminister Taavi Roivas die Haltung der Bundeskanzlerin in der Flüchtlingsfrage öffentlich kritisierten, obwohl sie in der Sache näher bei der harten Haltung der Visegradstaaten stehen."