04.10.2017Die Bundestagswahl wurde in der Türkei aufmerksam verfolgt. Nach dem Ergebnis fallen die Kommentare dazu negativ aus, sowohl von Seiten der Regierung als auch von der Presse. Hans-Georg Fleck, Büroleiter des Stiftungsbüros in Ankara, und sein Kollege Aret Demirci fassen die Stimmen in einem aktuellen Artikel für freiheit.org zusammen.
Aufgrund des bereits angeschlagenen Verhältnisses zwischen Berlin und Ankara war nicht zu erwarten, dass die Regierung in der Türkei nach der Bundestagswahl sofort versöhnliche Töne anschlägt. Die aktuelle Zusammenfassung der Stimmen zeigt deutlich das beschädigte Verhältnis. Demirci Mehdi Eker, Präsidiumsmitglied der regierenden AKP, unterstellt der Bundesrepublik eine boshafte Dämonisierung der Türkei. Während die Regierung Ankaras mit Häme und Genugtuung das Wahlergebnis kommentiert, benutzen die öffentlichen Medien Nazi- und Rassismus-Vorwürfe für ihre Darstellung.
Präsident Erdoğan sieht in der Wahl eine Lehre für die Bundesregierung, aber auch für andere Länder wie zum Beispiel die Niederlande. ”Sie glauben, dass sie punkten können, wenn sie gegen die Türkei hetzen“, so der türkische Präsident. ”Seht her, ihr könnt damit nichts erreichen.“ Der türkische Premier, Binali Yıldırım, gratulierte Kanzlerin Merkel zum Wahlerfolg und hofft nun auf eine Entspannung im Verhältnis der Länder. Jedoch sieht auch er den von Deutschland provozierten Streit als Grund für das Wahlergebnis. ”Wer hat gewonnen? Die Rassisten haben gewonnen!“
Die türkische Medienlandschaft stimmt ebenfalls in diesen Kanon ein und kommentiert das Wahlergebnis äußerst negativ. Die Kommentare reichen von „Hitler im Parlament“ (Posta), ”Nazischock“ (Star) bis zu ”Rassisten im Parlament“ (Habertürk). Selbst die als gemäßigt bekannte Zeitung Cumhuriyet schreibt: ”Auch die Nazis sind im Parlament“. Zudem kursiert in den Medien seit der Ausstrahlung im TV-Sender TGRT, ein Stimmzettel von der Bundestagswahl, auf welchem Präsident Erdoğan eine Stimme gegeben wurde. Die Medien sehen ebenfalls die angeblich türkeifeindliche Politik der Bundesregierung als Grund für den Ausgang der Wahl.
Die Rassisten haben gewonnen
In der Türkei wird von einem deutlichen Gewinn für Nazis in Deutschland gesprochenDie Bundestagswahl wurde in der Türkei aufmerksam verfolgt. Nach dem Ergebnis fallen die Kommentare dazu negativ aus, sowohl von Seiten der Regierung als auch von der Presse. Hans-Georg Fleck, Büroleiter des Stiftungsbüros in Ankara, und sein Kollege Aret Demirci fassen die Stimmen in einem aktuellen Artikel für freiheit.org zusammen.
Aufgrund des bereits angeschlagenen Verhältnisses zwischen Berlin und Ankara war nicht zu erwarten, dass die Regierung in der Türkei nach der Bundestagswahl sofort versöhnliche Töne anschlägt. Die aktuelle Zusammenfassung der Stimmen zeigt deutlich das beschädigte Verhältnis. Demirci Mehdi Eker, Präsidiumsmitglied der regierenden AKP, unterstellt der Bundesrepublik eine boshafte Dämonisierung der Türkei. Während die Regierung Ankaras mit Häme und Genugtuung das Wahlergebnis kommentiert, benutzen die öffentlichen Medien Nazi- und Rassismus-Vorwürfe für ihre Darstellung.
Präsident Erdoğan sieht in der Wahl eine Lehre für die Bundesregierung, aber auch für andere Länder wie zum Beispiel die Niederlande. ”Sie glauben, dass sie punkten können, wenn sie gegen die Türkei hetzen“, so der türkische Präsident. ”Seht her, ihr könnt damit nichts erreichen.“ Der türkische Premier, Binali Yıldırım, gratulierte Kanzlerin Merkel zum Wahlerfolg und hofft nun auf eine Entspannung im Verhältnis der Länder. Jedoch sieht auch er den von Deutschland provozierten Streit als Grund für das Wahlergebnis. ”Wer hat gewonnen? Die Rassisten haben gewonnen!“
Die türkische Medienlandschaft stimmt ebenfalls in diesen Kanon ein und kommentiert das Wahlergebnis äußerst negativ. Die Kommentare reichen von „Hitler im Parlament“ (Posta), ”Nazischock“ (Star) bis zu ”Rassisten im Parlament“ (Habertürk). Selbst die als gemäßigt bekannte Zeitung Cumhuriyet schreibt: ”Auch die Nazis sind im Parlament“. Zudem kursiert in den Medien seit der Ausstrahlung im TV-Sender TGRT, ein Stimmzettel von der Bundestagswahl, auf welchem Präsident Erdoğan eine Stimme gegeben wurde. Die Medien sehen ebenfalls die angeblich türkeifeindliche Politik der Bundesregierung als Grund für den Ausgang der Wahl.