FDPPISA-Studie

Die GroKo verschläft die Digitalisierung der Schulen noch immer

Schüler, HomeschoolingDie Freien Demokraten wollen Bildung zu Deutschlands Mondfahrtprojekt machen.
06.10.2020

Über die digitale Ausstattung von Schulen und Schülern in Deutschland wurde im Zuge der Corona-Krise viel diskutiert. Eine Sonderauswertung der letzten Pisa-Erhebung zeigt nun, wie Deutschland bei dem Thema weit hinterherhinkt. Bei der Digital-Ausbildung der Lehrer liegt die Bundesrepublik sogar fast auf dem letzen Platz. "Peinlich und ein Alarmsignal", meint FDP-Chef Christian Lindner. FDP-Bildungspolitiker Thomas Sattelberger, nannte die OECD-Zahlen im Bereich digitale Ausbildung von Lehrern einen "überlauten Weckruf". Andere Länder hätten zudem viel früher digitale Endgeräte und Lernsoftware in ihren Unterricht integriert. "Deutschland beginnt damit erst jetzt, mitten in der Krise und viel zu zaghaft."

Entsprechende Zahlen aus einer Sonderauswertung der aktuellsten Pisa-Daten aus dem Jahr 2018 legte die für die internationale Schulvergleichsvergleichsorganisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Dienstag vor. Zum Zeitpunkt der Pisa-Erhebung haben die Angaben in Deutschland nur 33 Prozent der Schüler Zugang zu einer Online-Lernplattform; im OECD-Schnitt waren es mehr als 54 Prozent. Deutschland landete damit in der Schlussgruppe. Deutschland lag bei der Untersuchung bei der Zahl verfügbarer Computer für Schüler unter dem OECD-Schnitt und zudem weit hinten beim Thema Digitale Weiterbildung von Lehrern.

"Ministerin Karliczek hätte die Schulen hier unter den Armen greifen müssen, indem sie den Digitalpakt entbürokratisiert", kommentierte FDP-Chef Christian Lindner die Ergebnisse. "So könnten die Mittel endlich schnell und einfach beantragt werden und kurzfristig an die Schulen fließen." Er pocht auch weiter auf einem Digitalpakt 2.0, mit dem man "endlich den nötigen Digital-Turbo zünden" kann: Lernplattformen, hochwertige Materialien und genug Leihgeräte sei jetzt dringend nötig.

 

Merkel muss das Thema Digitalisierung zur Chefsache machen

"Die PISA-Sonderauswertung zeigt schonungslos auf, wie abgeschlagen Deutschland im internationalen Vergleich bei digitaler Bildung ist. Bei der digitalen Ausbildung des Lehrers liegt unser Land auf Platz 76 von 78. Das muss ein überlauter Weckruf für Bundeskanzlerin Merkel sein", meint FDP-Bildungspolitiker Thomas Sattelberger. Da Bundesbildungsministerin Karliczek hier eine Verabgrünung, "muss Merkel das Thema zur Chefsache machen".

Er weist auch auf eine zentrale Erkenntnis der Studie hin: Nur mit mehr Geld ist es nicht getan. Die Wissenschaftler werteten den Datensatz der internationalen Pisa-Studie von 2018 aus und stellen fest, "das nicht die Höhe der Ausgaben eines Landes für das Bildungssystem den größten Unterschied macht, sondern die Frage, wofür das Geld verwendet wird". Für Sattelberger lautet die Konsequenz: "Deutschland muss mehr in die Aus- und Fortbildung von Lehrern investieren und viel früher digitale Endgeräte und Lernsoftware in den Unterricht integriert."

Dass erst mitten in der Corona-Krise und viel zu zaghaft damit begonnen wird, bezeichne die OECD zurecht nur als 'aller Anfangersten'. "Dieses Land braucht dringend die von der FDP-Fraktion Ein Digitalpakt 2.0. Wir müssen in der Bildung endlich die Ärmel hochkrempeln und mit Wucht in der Zukunft junger Menschen investieren. Das beginnt mit zukunftsfitten Lehrern", mahnt Sattelberger. "Die Uhr tickt!"

 

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