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Die FDP sorgt sich um die, die den Wohlstand erwirtschaften

Christian Lindner"Die Mitte in Deutschland ist solidarisch mit Schwächeren, aber sie hat auch ein Recht darauf, dass ihre Belange berücksichtigt werden. Das ist die Aufgabe der FDP"
17.09.2013

Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Christian Lindner sieht die FDP als einzig verbliebenen Anwalt der Mitte in Deutschland. "Die anderen Parteien kümmern sich doch nur um die Verteilung des Wohlstands. Die FDP sorgt sich auch darum, unter welchen Bedingungen dieser Wohlstand zuvor erwirtschaftet wurde", sagt Lindner im "Yahoo"-Interview. In der "Welt" verdeutlichte der Liberale, dass das Werben um die Zweitstimme diejenigen bürgerlichen Wähler ansprechen solle, die keinen weiteren Linksrutsch der CDU wollten.

"Die Mitte in Deutschland ist solidarisch mit Schwächeren, aber sie hat auch ein Recht darauf, dass ihre Belange berücksichtigt werden. Das ist die Aufgabe der FDP", sagt Lindner in der "Welt". Im TV-Duell hätten Merkel und Steinbrück "nur über die Verteilung von Wohlstand, aber nicht über das Erwirtschaften des Wohlstands gesprochen. Vor allem haben die beiden nur über Millionäre und Bedürftige gesprochen." Die Liberalen hingegen sorgten sich um die Menschen, die mit ihrer Arbeit die Grundlage für Umverteilung schaffen.

Freiheit statt Bevormundung, Mittelstand vor Staatswirtschaft, Ludwig Erhard statt Hollande

Lindner machte deutlich, dass weder eine Große Koalition noch ein Linksbündnis gut für Deutschland wäre, das sich unter Schwarz-Gelb auf einem guten Weg befindet. "Eine CDU ohne die Lotsenfunktion der FDP wird schnell wieder zu einer Partei, die, wie während der großen Koalition, von ihrem linken Flügel bestimmt wird", warnt der FDP-Vizevorsitzende. Unter SPD, Grünen und Linken begäbe sich das Land auf einen Pfad, der von der Blaupause der französischen Sozialisten vorgegeben sei: Höhere Steuern, höhere Schulden, mehr Arbeitslose.

Die Liberalen stehen dagegen für die Fortsetzung des mit er Agenda 2010 begonnen Reformkurses. "Freiheit statt Bevormundung, Mittelstand vor Staatswirtschaft, Ludwig Erhard statt Hollande – das ist die FDP", betont Lindner. Die liberale Basis seien nicht die Funktionsträger der Partei. "Sondern die freiheitsliebenden, leistungsorientierten Menschen in Deutschland, die es ablehnen, von Politikern mit erhobenem Zeigefinger erzogen zu werden. Wir rufen sie jetzt zur Fahne und sagen: Jetzt geht's um was, nämlich das Potenzial und die Substanz der einzig liberalen Partei in Deutschland!"

Datenschutz ist für uns keine Mode, sondern ein Grundprinzip

Mit Blick auf die NSA-Affäre erinnert Lindner daran, dass sich die FDP stets für Datenschutz eingesetzt habe, während andere Parteien das Thema erst für sich entdeckten, als die massiven Spähprogramme von britischen und US-Geheimdiensten bekannt wurden. "Die letzten vier Jahre haben wir Spähprogramme wie die anlasslose Vorratsdatenspeicherung verhindert. Dafür sind wir oft kritisiert worden", sagt er bei "Yahoo". "Für uns ist das aber keine Frage der politischen Mode, sondern ein Grundprinzip."

In dem Interview stellt Lindner wichtige Unterschiede zu den Grünen heraus. "Die Grünen träumen von Steuern, Verboten und Subventionen. Das würde mich eher um den Schlaf bringen", so Lindner. Auch die FDP sei für die Energiewende, "aber eine, die den Wirtschaftsstandort Deutschland nicht gefährdet", unterstreicht der nordrhein-westfälische Liberale. "BAföG-Empfänger bezahlen derzeit die Rendite der grünen Investoren. Solch eine Lastenverteilung ist für mich nicht nachhaltig."

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