FDPSPD-Kanzlerkandidat

Die FDP macht Koalitionen an Inhalten fest

Christian LindnerChristian Lindner steht einer Ampel-Koalition skeptisch gegenüber
26.01.2017

Mit dem SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz schießen einmal mehr Koalitionsspekulationen ins Kraut. Die Freien Demokraten wollen sich daran nicht beteiligen. Die FDP mache Koalitionen an Inhalten fest, betonte FDP-Chef Christian Lindner in der Bild. Er glaubt nicht, dass die Sozialdemokraten eine Kursänderung vornehmen werden: "Martin Schulz ist innenpolitisch eine Blackbox. Ich bezweifle, ob mit ihm der Schwenk zurück zur Agenda 2010 kommt."

Schon als SPD-Chef Sigmar Gabriel am Dienstag ankündigte, er wolle im September nicht gegen Angela Merkel antreten, sondern schicke Martin Schulz ins Rennen, zeigte sich Lindner wenig begeistert von dieser Personalrochade. Er kritisierte Gabriels Entscheidung als "ungeordneten Rückzug". Leichtfertig werde die Stabilität Deutschlands in dieser weltpolitischen Lage aufs Spiel gesetzt.

Wenige Tage sieht es nicht anders aus. Auch wenn die Spekulationen über eine Ampel-Koalition fröhliche Urständ feiern, ändert das nicht an der Haltung der FDP: Sie geht unabhängig in die Wahl, ganz eigenständig.

Schulz könnte positive Haltung für Eurobonds auf die Füße fallen

Ganz abgesehen davon halten die Freien Demokraten es nicht für ausgemacht, dass die SPD von der Personalie profitiert. Alexander Graf Lambsdorff,  stellvertretender Präsident des Europaparlaments monierte, auch mit Schulz an der Spitze sei die SPD chancenlos."Das Problem der SPD ist nicht Gabriel, Gabriels Problem ist die SPD - eine desorientierte Partei ohne Projekt."

Lambsdorff kritisierte darüber hinaus das Eintreten von Schulz für die Aufnahme gemeinsamer Schulden der Euro-Länder. "Im Bundestagswahlkampf könnte Schulz seine positive Haltung für Eurobonds auf die Füße fallen", sagte Lambsdorff der Rheinischen Post.

Es sei nicht ausgeschlossen, dass die EU sich im Frühjahr wieder mit der Finanzierung, Griechenlands befassen müsse, sagte Lambsdorff. In Deutschland vertrete aber außer den Grünen keiner die Ansicht, dass eine Vergemeinschaftung der Schulden über Eurobonds, also gemeinsame Anleihen der Euro-Staaten, richtig sei

"Für Schulz könnte das die Frage aufwerfen, ob er als Kanzler die Interessen Deutschlands und der deutschen Steuerzahlers wahren kann."

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