DEUTSCHMANN: Chávez soll den Weg für Neuwahlen frei machen
BERLIN. Zur abgesagten Vereidigung des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez erklärt der Berichterstatter für Südamerika Reiner DEUTSCHMANN:
Wenn Präsident Hugo Chávez nicht in der Lage ist, seine Amtsgeschäfte wieder aufzunehmen, führt an Neuwahlen kein Weg vorbei. Es mag der Verfassung Venezuelas entsprechen, dass Präsident Hugo Chávez auch nach dem eigentlich vorgesehenen Termin am 10. Januar vereidigt werden kann. Doch weil diese Vorgehensweise umstritten ist, wächst die Unruhe im Land. Die entscheidende Frage jedoch ist, ob der Gesundheitszustand des höchst umstrittenen Präsidenten es noch zulässt, dass er sein Land für eine weitere Amtsperiode regieren kann. Schließlich ist es mehr als ungewöhnlich, dass der venezolanische Präsident sein Land vom Krankenbett auf Kuba aus regiert. Deutschland ist an stabilen politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen gerade auch in Venezuela interessiert, denn unsere Beziehungen zu den lateinamerikanischen und karibischen Staaten nehmen im Gefüge unserer internationalen Beziehungen eine Sonderstellung ein.