15.09.2017Christian Lindner will den Stillstand bei Digitalisierung und Bildung nicht akzeptieren. "Deutschland darf nicht zum Technikmuseum werden", sagt der FDP-Chef im Interview mit dem Handelsblatt. "Wir haben in den vergangenen vier Jahren bei der Digitalisierung Zeit verloren, deshalb dürfen wir die nächsten vier Jahre nicht wieder tatenlos verstreichen lassen." Er will bei der Digitalisierung aufholen – und bis 2030 drei Start-ups im Dax sehen. Im Interview spricht er über den Verkauf von Post und Telekom, Glasfaser und menschenunwürdige Schultoiletten.
Die Realität in Deutschland sei bedrohlicher als die Stimmung: "Unseren Exportüberschuss investieren wir nicht hier, sondern im Ausland. Wir haben große Chancen, aber wir machen derzeit zu wenig daraus", wirft er der Kanzlerin schwere Versäumnisse vor. Lindner warnt: "Wir dürfen uns nicht auf dem Niveau, das wir jetzt haben, in Sicherheit wähnen. Wer sich auf seinen Lorbeeren ausruht, fällt zurück." Die künftige Bundesregierung müsse als erstes den Glasfaserausbau beschleunigen: "Unser Vorschlag ist, die Staatsanteile an Deutscher Post und Deutscher Telekom zu verkaufen, um so den Ausbau dieser superschnellen Internetleitungen zu finanzieren." Zweitens solle man an das Wettbewerbsrecht für die Plattformunternehmen ran und Regeln für neue Technologien wie das autonome Fahren und Drohnen schaffen. "Drittens sollte die Verwaltung digital werden", zählt Lindner erste Maßnahmen auf. "Der Staat darf uns nicht länger Lebenszeit klauen, weil wir immer noch auf Ämter gehen müssen statt online von zu Hause alle Transaktionen erledigen zu können."
Deutschland darf nicht zum Technikmuseum werden
Christian Lindner ist voller TatendrangChristian Lindner will den Stillstand bei Digitalisierung und Bildung nicht akzeptieren. "Deutschland darf nicht zum Technikmuseum werden", sagt der FDP-Chef im Interview mit dem Handelsblatt. "Wir haben in den vergangenen vier Jahren bei der Digitalisierung Zeit verloren, deshalb dürfen wir die nächsten vier Jahre nicht wieder tatenlos verstreichen lassen." Er will bei der Digitalisierung aufholen – und bis 2030 drei Start-ups im Dax sehen. Im Interview spricht er über den Verkauf von Post und Telekom, Glasfaser und menschenunwürdige Schultoiletten.
Die Realität in Deutschland sei bedrohlicher als die Stimmung: "Unseren Exportüberschuss investieren wir nicht hier, sondern im Ausland. Wir haben große Chancen, aber wir machen derzeit zu wenig daraus", wirft er der Kanzlerin schwere Versäumnisse vor. Lindner warnt: "Wir dürfen uns nicht auf dem Niveau, das wir jetzt haben, in Sicherheit wähnen. Wer sich auf seinen Lorbeeren ausruht, fällt zurück." Die künftige Bundesregierung müsse als erstes den Glasfaserausbau beschleunigen: "Unser Vorschlag ist, die Staatsanteile an Deutscher Post und Deutscher Telekom zu verkaufen, um so den Ausbau dieser superschnellen Internetleitungen zu finanzieren." Zweitens solle man an das Wettbewerbsrecht für die Plattformunternehmen ran und Regeln für neue Technologien wie das autonome Fahren und Drohnen schaffen. "Drittens sollte die Verwaltung digital werden", zählt Lindner erste Maßnahmen auf. "Der Staat darf uns nicht länger Lebenszeit klauen, weil wir immer noch auf Ämter gehen müssen statt online von zu Hause alle Transaktionen erledigen zu können."
In Sachen Bildung fordert er etwas selbstverständliches: "Das Erste was passieren muss, ist, dass die Toiletten in einen menschenwürdigen Zustand versetzt werden. Da stimmen ja derzeit noch nicht einmal die Basics." Darüber hinaus müsse die Qualität der Bildung gesteigert werden. "Und zwar durch eine bessere Aus- und Weiterbildung der Lehrer und durch digitale Didaktik für klassische Fächer wie Kunst und Latein. Der dritte Meilenstein ist für die ihn die Vermittlung von Digitalisierungskompetenz. Linder betont: " Aber nicht im Tausch gegen andere Fächer, sondern in Ergänzung zu anderen Fächern."