28.06.2017Die Ehe für alle rückt endlich in greifbare Nähe. Im Gastbeitrag für Focus Online zeigt JuLi-Chef Konstantin Kuhle drei Gründe auf, warum die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare jetzt kommen muss. So sei das Thema mit Blick auf die Stimmung in der Bevölkerung und unter den Parteien eigentlich durch, die Politik müsse nur noch handeln. Auch wäre dieser Schritt ein wichtiges Zeichen gegen Diskriminierung. Nicht zuletzt sei das ewige Zögern eines demokratischen Gesetzgebers unwürdig.
"Der einzige Grund, warum die Ehe – anders als in vielen anderen Staaten Europas – bisher nicht geöffnet wurde, ist einfach: Nach der programmatischen Wende der Union hin zur staatlichen Kinderbetreuung, hin zur Eigenschaft Deutschlands als Einwanderungsland und weg von der Wehrpflicht, blieb der Union nicht mehr viel übrig, um konservative Wähler zu binden", stellt Kuhle fest. Der Kanzlerin sei das Thema völlig egal, angesichts wachsender Zustimmungswerte in der Bevölkerung räume sie nun ihre Blockadeposition. "Das Thema ist durch. Warum noch warten? Der Deutsche Bundestag sollte schnellstmöglich die Ehe im Bürgerlichen Gesetzbuch öffnen."
Die Einführung der Ehe für alle wäre für jeden LGBT-Menschen eine Ermutigung, für sich selbst einzustehen, betont Kuhle. "Wer in einer Gesellschaft leben will, in der junge Menschen frei von Angst zu ihrer eigenen Entwicklung stehen können, der sollte dieses Zeichen jetzt unterstützen." Schon heute übernähmen viele gleichgeschlechtliche Paare Verantwortung füreinander, ob bei Kindererziehung, Krankheit oder Tod. "Bisher drückte der Staat gegenüber diesen Familien aus: Ihr seid nicht ganz gleichwertig. Es ist an der Zeit, gesellschaftliche Anerkennung für die betroffenen Familien in Form der Ehe für alle zu beschließen", fordert der JuLi-Chef.
Außerdem habe das Bundesverfassungsgericht sich schon viele Male mit den Rechten und Pflichten gleichgeschlechtlicher Paare beschäftigt. "Früher oder später wird das oberste deutsche Gericht auch die Öffnung der Ehe für homosexuelle Paare verlangen", gibt Kuhle zu bedenken. Auf diesen Tag zu warten, sei eines demokratischen Gesetzgebers jedoch unwürdig. "Die vom Volk gewählten Abgeordneten sollten die Entscheidung treffen. Man darf dieses Thema nicht länger aussitzen."
Deutschland darf die Gleichstellung nicht länger aussitzen
Konstantin Kuhle fordert die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche PaareDie Ehe für alle rückt endlich in greifbare Nähe. Im Gastbeitrag für Focus Online zeigt JuLi-Chef Konstantin Kuhle drei Gründe auf, warum die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare jetzt kommen muss. So sei das Thema mit Blick auf die Stimmung in der Bevölkerung und unter den Parteien eigentlich durch, die Politik müsse nur noch handeln. Auch wäre dieser Schritt ein wichtiges Zeichen gegen Diskriminierung. Nicht zuletzt sei das ewige Zögern eines demokratischen Gesetzgebers unwürdig.
"Der einzige Grund, warum die Ehe – anders als in vielen anderen Staaten Europas – bisher nicht geöffnet wurde, ist einfach: Nach der programmatischen Wende der Union hin zur staatlichen Kinderbetreuung, hin zur Eigenschaft Deutschlands als Einwanderungsland und weg von der Wehrpflicht, blieb der Union nicht mehr viel übrig, um konservative Wähler zu binden", stellt Kuhle fest. Der Kanzlerin sei das Thema völlig egal, angesichts wachsender Zustimmungswerte in der Bevölkerung räume sie nun ihre Blockadeposition. "Das Thema ist durch. Warum noch warten? Der Deutsche Bundestag sollte schnellstmöglich die Ehe im Bürgerlichen Gesetzbuch öffnen."
Ein wichtiges Zeichen gegen Diskriminierung
Die Einführung der Ehe für alle wäre für jeden LGBT-Menschen eine Ermutigung, für sich selbst einzustehen, betont Kuhle. "Wer in einer Gesellschaft leben will, in der junge Menschen frei von Angst zu ihrer eigenen Entwicklung stehen können, der sollte dieses Zeichen jetzt unterstützen." Schon heute übernähmen viele gleichgeschlechtliche Paare Verantwortung füreinander, ob bei Kindererziehung, Krankheit oder Tod. "Bisher drückte der Staat gegenüber diesen Familien aus: Ihr seid nicht ganz gleichwertig. Es ist an der Zeit, gesellschaftliche Anerkennung für die betroffenen Familien in Form der Ehe für alle zu beschließen", fordert der JuLi-Chef.
Außerdem habe das Bundesverfassungsgericht sich schon viele Male mit den Rechten und Pflichten gleichgeschlechtlicher Paare beschäftigt. "Früher oder später wird das oberste deutsche Gericht auch die Öffnung der Ehe für homosexuelle Paare verlangen", gibt Kuhle zu bedenken. Auf diesen Tag zu warten, sei eines demokratischen Gesetzgebers jedoch unwürdig. "Die vom Volk gewählten Abgeordneten sollten die Entscheidung treffen. Man darf dieses Thema nicht länger aussitzen."