FDPEntwicklungspolitik

Deutsches Engagement für Haiti dauert an

Dirk NiebelDirk Niebel
12.03.2013

Das Jahrhundert-Erdbeben in Haiti ist drei Jahre her. Entwicklungsminister Dirk Niebel sprach im Interview mit "Haiti. Ein Special der SOS Kinderdörfer" über das deutsche Engagement, seine Eindrücke von der Situation im Land und die Bedeutung von Optimismus für die Entwicklungszusammenarbeit. "Unser Einsatz lohnt sich und wo er noch nicht erfolgreich ist, werden wir besser", betonte Niebel.

Er habe sich bereits vier Monate nach der Katastrophe ein Bild von der Lage machen können, so Niebel. Damals sei vieles zerstört und die Menschen hoffnungslos gewesen. "Doch die internationale Hilfsbereitschaft war enorm." Haiti sei schon vor dem Beben ein sehr armes Land gewesen, erklärte der Entwicklungsminister. Daher sei der Wiederaufbau in vielen Fällen ein Erstaufbau. Dazu gehöre Infrastruktur, wirtschaftliche Strukturen und nicht zuletzt auch Kompetenzen bei den Menschen. Der Wiederaufbau sei durch weitere Naturkatastrophen, wie den Hurrikan Sandy, und eine mangelhafte Koordinierung zwischen den Geberländern zurückgeworfen worden, sagte NIebel. "Klar ist: Haiti kommt wieder auf die Beine – wenn auch etwas langsamer als erhofft."

Wiederaufbau gibt Hoffnung

Bei seiner Reise nach Haiti habe er von Deutschland finanzierte Notunterkünfte an ihre zukünftigen Besitzer übergeben, erklärte Niebel. "Diese Hütten wurden durch ihre späteren Bewohner selbst errichtet. Es hat mich sehr berührt, zu sehen, mit welchem Stolz aber auch welcher Würde diese Menschen ihre neuen Unterkünfte entgegen genommen haben." Es gebe viele erfolgreiche Projekte.

Deutschland verfolge einen dezidiert partnerschaftlichen Ansatz, führte der Entwicklungsminister aus. In Haiti unterstütze sein Haus den Aufbau des größten Wasserkraftwerks des Landes. So könne Strom aus Erneuerbaren Energien gewonnen werden und so die Hauptstadt kostengünstig und verlässlich versorgt werden. Sichere Stromversorgung sei "eine Voraussetzung für alle wirtschaftlichen Aktivitäten in der Region, die gerade in der Aufbauphase von besonderer Bedeutung sind", unterstrich Niebel. Er lobte das Engagement der SOS Kinderdörfer. Eine Kooperation zwischen Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sei essentiell für nachhaltige Entwicklung: "Gemeinsam können wir Menschen bessere Chancen eröffnen."

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