StiftungBrennpunkt

Der letzte Akt der griechischen Tragödie?

Euro, EuropakarteDer Ausgang der Griechenlandkrise bleibt ungewiss
01.07.2015

Am 30. Juni endete das Hilfsprogramm für Griechenland – wie es weiter geht ist ungewiss. Ein Brennpunkt der Stiftung für die Freiheit beleuchtet die Hintergründe sowie die politische Gemengelage vor Ort. Hans H. Stein, Direktor des Europäischen und Transatlantischen Dialogprogramms sowie des Griechenlandprogramms der Stiftung, sieht Parallelen zwischen der griechischen Politik und der Literaturgattung der griechischen Tragödie. Er gewinne den Eindruck, dass der griechische Premier anstrebe, "sich in die Reihe der bekanntesten Tragödiendichter Aischylos, Sophokles und Euripides einzureihen".

Die Rating-Agentur Standard & Poor‘s hat die Bonität Griechenlands auf CCC- gesenkt, was einer Stufe über dem kompletten Zahlungsausfall ist. Das Ergebnis des Referendums am kommenden Sonntag wird von allen Akteuren mit größter Spannung erwartet. Griechenlands Premierminister Alexis Tsipras wirbt für ein Nein zu den Reformvorschlägen der EU. Stein berichtete, dass Tsipras hierfür in der Kritik stehe: "Der Vorsitzende der sozial-liberalen, reformorientierten und pro-europäischen Partei To Potami, Stavros Theodorakis, warf ihm vor, das griechische Volk zu spalten, und auf nationalistische, extremistische, anti-europäische Kräfte zu setzen und so das Land zu isolieren."

Die Kurzfristigkeit sowie die Formulierung des Referendums seien auf ein Nein angelegt, erläuterte der Stiftungsexperte. "Dennoch spricht sich Umfragen zu Folge eine Mehrheit der Griechen – noch – für ein 'Ja' und damit gegen die Regierungspläne aus." Der letzte Akt der griechischen Tragödie stehe damit noch aus: " Es bleibt zum Wohle der normalen Griechen zu hoffen, dass Griechenland nicht völlig isoliert dasteht, wenn der Vorhang fällt."

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