FDP68. Ord. Bundesparteitag

Der Bundesparteitag beginnt: Schauen wir nicht länger zu

Christian LindnerChristian Lindner würdigt den FDP-Ehrenvorsitzenden Walter Scheel
29.04.2017

Auf dem Parteitag in Berlin stellen die Freien Demokraten die Weichen für den Wiedereinzug in den Bundestag. Ihr Ziel: Deutschland mit einer neuen Reformagenda 2030 auszustatten. Bevor FDP-Vize Wolfgang Kubicki den Parteitag offiziell eröffnete, würdigte FDP-Chef Christian Lindner zunächst den früheren FDP-Ehrenvorsitzenden Walter Scheel. Der frühere Bundespräsident war im vergangenen August im Alter von 97 Jahren gestorben. "Die freien Demokraten trauern um einen großen Liberalen", sagte FDP-Chef Christian Lindner.

"Er war ein Optimist, ein Menschenfreund", so Lindner über Scheel. "Walter Scheel hatte als Begründer der sozialliberalen Koalition mit Willy Brandt den Mut, für Deutschland ein neues Kapitel zu öffnen. Ohne ihn hätte es die neue Ostpolitik und mehr gesellschaftliche Liberalität nie gegeben. Die Freien Demokraten und unser Land haben ihm viel zu verdanken." Der FDP-Chef führte aus: "Scheel ist ein Mann der Heiterkeit und Menschenfreundlichkeit, aber auch der Härte, wenn es nötig war." Bis vor wenigen Jahren sei Scheel den Freien Demokraten auch noch aktiv verbunden gewesen. "Wir haben von seinem Rat profitiert. Wir werden ihn nicht vergessen", unterstrich Lindner.

Die Freien Demokraten mussten jüngst auch Abschied nehmen von Hans-Heinrich Sander. Niedersachsens ehemaliger Umweltminister ist am Wochenende gestorben. "Mit Hans-Heinrich Sander verlieren wir einen Weggefährten, der für viele auch ein Freund war. Er hat die Politik der FDP in Niedersachsen jahrzehntelang geprägt - auch durch seine unkonventionelle Art".

Wir sind die einzige Partei, die Menschen nicht erziehen will

Nach der Totenehrung leitete die Parteitagsregie sanft über zur offiziellen Eröffnung durch Wolfgang Kubicki. Nachdem das Licht wieder angeht, sagt Lindner: “So, nun können wir mit dem Parteitag beginnen”, sagt Lindner. Im Hintergrund ist ein Slogan eingeblendet “Weiter wie bisher”, die Schrift ist die der CDU. Lindner: “Regie? Was ist das denn? Das passt doch gar nicht zu uns! Könnt ihr mal was anderes einblenden?”  Da folgt der SPD-Spot. Lacher im Saal. Der Slogan des Parteitags wird eingeblendet: “Schauen wir nicht länger zu.”

Das gibt den Ton für die Eröffnungsrede vor: "Unsere Partei ist streitlustig, allerdings in der Sache, nicht zwischen Personen, was uns dankenswerterweise von vielen anderen Parteien unterscheidet.” Er stellte gleich klar, dass es auf diesem Arbeitsparteitag um die Standpunkte der FDP geht und nicht um die Postionen der anderen Parteien, erteilte er Koalitionsspekulationen ein Absage: "Wir sollten uns nicht damit beschäftigen, mit wem wir Politik machen wollen, sondern welche Politik wir machen wollen. Wir sind die einzige Partei, die Menschen nicht erziehen will, sondern sie befähigen will, das Beste aus ihrem Leben zu machen.”

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