FDPDas aktuelle Interview

An Defiziten arbeiten, aber Europa erhalten

Christian LindnerChristian Lindner über Europa und den Umbau seiner Partei
12.03.2014

FDP-Chef Christian Lindner spricht mit dem "Mindener Tageblatt" über Europa, den Umbau seiner Partei und die erste Bewährungsprobe. „Wir wollen Europa, aber es muss marktwirtschaftlicher, bürgernäher und demokratischer werden. Man darf nicht die Augen vor Fehlentwicklungen verschließen“, nimmt Christian Lindner eine Positionsbestimmung der Liberalen vor.

„Unser Weg ist, an den Defiziten zu arbeiten, aber Europa zu erhalten. Als Deutsche alleine haben wir keine Chance“, so der FDP-Vorsitzende Christian Lindner im „Mindener Tageblatt“. Europa brauche laut Lindner mehr Realismus. Das heißt: „Groß in den großen Fragen, klein in den Nebensächlichkeiten.“

Die Entwicklung in der Ukraine zeige, was für ein zivilisatorischer Fortschritt es ist, dass Europa geeint ist. „Aber unser Europa darf nicht zu einer Superbehörde werden, die über Olivenölkännchen auf Restauranttischen entscheidet“, erläutert Lindner.

Wir haben unser Fundament gefestigt

Der Liberale unterstreicht zugleich, dass die FDP in ihrem Programm die Vision eines europäischen Bundesstaates verfolgt. Aber er glaubt, „dass wir zuerst einige Probleme zu lösen haben, etwa die Jugendarbeitslosigkeit in Europa. Wie artikulieren wir uns in Bürgerrechtsfragen und gegen Wirtschaftsspionage? Über die Vision darf man nicht die Aufgaben am Tag vergessen.“

Mit Blick auf die Europawahl am 25. Mai zeigt sich Lindner trotz aktuellen Umfragewerten, die die FDP hinter der AfD sehen, zuversichtlich: „Der Wahlkampf beginnt erst. Und die FDP ist eine Partei im Wandel. Wir haben unser Fundament gefestigt. Wir wollen wieder das Lebensgefühl von Menschen verkörpern, die ihr Leben selbstbestimmt führen, die nach Unabhängigkeit streben, die Freude an den Ergebnissen ihrer Schaffenskraft und die Toleranz gegenüber anderen Menschen haben.“

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