FDPFremde Federn

Dahrendorf hatte recht

Zeitungen
18.11.2015

Vor 50 Jahren verfasste der große liberale Denker Ralf Dahrendorf seine Streitschrift "Bildung ist Bürgerrecht". "Zeit"-Journalist Manuel J. Hartung erklärt, warum sie heute noch aktuell ist: "Weil das Bildungswesen viel schneller wuchs, als es sich reformierte. Weil unser Bildungssystem heute immer noch vielen eine effektive Teilhabe versagt. Weil unsere Bildungsrhetorik apokalyptisch ist. Und weil Hunderttausende Flüchtlinge unser Leben und Lernen so stark verändern werden, dass eine aktive Bildungspolitik unerlässlich ist."

Hartung lobt Dahrendorfs 150-seitiges Plädoyer für die aktive Bildungspolitik als das faszinie-rendste Bildungsbuch der Nachkriegsgeschichte. "Darin zeichnete Dahrendorf die Vision einer Bildungsgesellschaft: eines freien und modernen Landes, in dem sich gebildete Menschen wirksam am Gemeinwesen beteiligen, in dem sie die intensivste Ausbildung bekommen, zu der sie fähig sind, und Bildung ein Alltagsthema geworden ist." Dahrendorfs Ideen seien progressiv, liberal und das Gegenteil einer ängstlichen Bildungspolitik.

"Wenn wir durch Bildung die gute, freie Gesellschaft schaffen wollen, wie sie Dahrendorf vorschwebte, ja die bunte Gesellschaft, wie wir sie heute brauchen, dann kann das nicht geschehen, indem Bildungspolitik nur reagiert", macht Hartung klar. "Eine aktive Bildungspolitik muss fragen: Was sind unsere langfristigen Ziele? Welche Vielfalt von Bildungswegen brauchen wir? Wie nutzen wir die Digitalisierung?" 50 Jahre nach Dahrendorfs Buch sei es an der Zeit, wieder über aktive Bildungspolitik zu reden.

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