FDPChodorkowski freigelassen

Chodorkowski dankt Genscher

Hans-Dietrich GenscherHans-Dietrich Genscher nahm den russischen Oppositionellen in Berlin in Empfang
21.12.2013

Der gerade freigelassene russische Regierungskritiker Michail Chodorkowski ist in Berlin gelandet. Hans-Dietrich Genscher hat den von Präsident Putin begnadigten Chodorkowsky bei seiner Ankunft mit einem Privatflugzeug in Berlin empfangen. Genscher erklärte, er begrüße die Entscheidung des russischen Präsidenten, sie sei bedeutsam und ermutigend auch für andere Fälle.

Zugleich dankte der langjährige ehemalige Außenminister dafür, dass Präsident Putin ihn auf seine Bitte zwei Mal empfangen habe, um über das Schicksal von Michail Chodorkowsky zu sprechen. Genscher äußerte sich in einem ARD-Tagesthemen-Interview vom Freitag "sehr dankbar" für diesen Gnadenakt des russischen Präsidenten.  "Das ist ein wichtiges Signal, und auch ein ermutigendes - sicher auch für andere, die auf einen solchen Akt noch hoffen. Ich denke, dass wir jetzt erleben werden, dass diese Freilassung dieses Mannes auch überall so verstanden wird", so Genscher.

Er glaube nicht, dass es sich um "eine Inszenierung" handle. "Es wird sicher eine ernsthafte Prüfung unter Berücksichtigung aller Aspekte gewesen sein. Das ist ganz selbstverständlich. Aber ich würde es nicht nur von opportunistischer Seite her betrachten. Wichtig ist ja am Ende das Ergebnis"

Hans-Dietrich Genscher legt Wert auf die Feststellung dass er bei seinen Bemühungen von der Bundeskanzlerin, dem früheren Außenminister Guido Westerwelle und dem deutschen Botschafter in Moskau größtmögliche Unterstützung erfahren habe.

Der FDP-Ehrenvorsitzende hat Michail Chodorkowsky in seiner Eigenschaft als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik kennengelernt und auch später noch bei verschiedenen Gelegenheiten getroffen. Die persönlichen Anwälte Chodorkowsky hatten ihn später gebeten, sie bei ihren Bemühungen um die Freilassung Chodorkowskys zu unterstützen. Er habe das aus humanitären Gründen getan.

Angela Merkel erklärte, Genscher habe sich "hinter den Kulissen intensiv um den Fall gekümmert". Sie begrüße die Freilassung Chodorkowskis aus der Haft.

In einer Erklärung die Chodorkowski auf seiner Website veröffentlichte, dankte er dem früheren Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher für dessen Hilfe bei seiner Freilassung gedankt. Er danke ihm "für seinen persönlichen Einsatz", hieß es in der Erklärung.

Beer freut sich über Freilassung

FDP-Generalsekretärin Nicola Beer erklärte: "Ich freue mich über die Freilassung von Michail #Chodorkowski. Ein Rechtsstaat funktioniert aber nicht über Gnade nach Zarenmanier, sondern nach transparenten und einklagbaren Regeln. Es auch ein Verdienst der Beharrlichkeit von Guido Westerwelle, seines ehemaligen Staatssekretärs Martin Biesel, Sabine Leutheusser-Schnarrenbergers und der Kanzlerin Merkel, dass er noch lebt und freigelassen wurde. "

Social Media Button