StiftungBrennpunkt

China destabilisiert Lage in Südostasien

China
09.05.2014

China parkt eine eigene Bohrinsel im vietnamesischen Gewässer und rammt mit seinen Schiffen vietnamesische Küstenwachtboote. Damit nimmt der langjährige Streit zwischen den beiden Staaten um die Hoheitsrechte im Südchinesischen Meer eine neue Qualität an. Ein aktueller Brennpunkt vom Stiftungsexperten Dinh Tuan Anh legt die Gefahren dieser jüngsten Eskalation dar.

Seit Jahren werfen benachbarte asiatische Staaten, insbesondere die Philippinnen und Vietnam, China aggressives und destruktives Verhalten im Südchinesischen Meer vor. Die Supermacht beansprucht praktisch das gesamte Meeresgebiet für sich. Nach den Angriffen auf die Küstenwachtboote fand der vietnamesische Außenminister Pham Binh Minh deutliche Worte für die Regierung in Peking: "Vietnam wird alles Mögliche und Nötige tun, um sein territoriales Recht zu verteidigen."

Für den Stiftungsexperten ist klar: Die Härte des chinesischen Vorgehens, mit zirka 80 chinesischen Schiffen im Umfeld der Bohrinsel, ließen "große Zweifel daran aufkommen, dass China bereit sein wird, auf diplomatischem Weg zu einer Deeskalation beizutragen". Es müsse wohl eher damit gerechnet werden, dass China seine wirtschaftliche Macht als Rechtfertigung dafür betrachte, vermeintliche territoriale Ansprüche ziemlich rücksichtslos durchzusetzen. "Sollte es zu keiner Deeskalation in dieser Sache kommen, könnte das bereits stark angespannte diplomatische Verhältnis einen neuen Tiefpunkt erreichen", warnt er.

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