FDPWehrbericht

Bundeswehr nur bedingt einsatzbereit

Hellmut KönigshausHellmut Königshaus sieht die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr eingeschränkt
26.09.2014

Die Bundeswehr ist nicht hinreichend auf neue Herausforderungen wie die jüngsten Auslands-Einsätze vorbereitet. Zu diesem Ergebnis kommt der Wehrbeauftragte des Bundestags, Hellmut Königshaus, im rbb-Inforadio. Insbesondere in den Bereichen, in denen die Bundesregierung immer wieder Zusagen mache, wie etwa dem Lufttransport, sei ein „großer Belastungsfaktor“ erreicht, beklagt Königshaus.

"Es gibt ja Bereiche, in denen sind wir durchaus in der Lage etwas zu leisten, aber gerade in den Bereichen, in denen wir immer unsere Angebote machen, also beim Lufttransport oder beim Sanitätsdienst - die auch in der Bevölkerung eher akzeptiert werden - haben wir einen derartigen Belastungsfaktor erreicht, dass wir nicht mehr zur Regeneration, und zwar übrigens auch des Personals, in der Lage sind."

Die Soldatinnen und Soldaten seien komplett überlastet – aber auch das Gerät könne kaum noch gewartet werden, beklagt der Liberale Mängel an Fahrzeugen, Hubschraubern und Flugzeugen. Das schränke die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr erheblich ein. Das internationale Engagement sei nur zum Teil zu leisten, sagte der Wehrbeauftragte.

Nicht ausreichend auf die vielen Krisen in der Welt vorbereitet

Jüngstes Beispiel ist der Fall der Bundeswehrausbilder, die in den Nordirak wollen. Sie starteten in der vergangenen Woche wegen eines Defekts ihres Flugzeugs verspätet mit einer Ersatzmaschine und sitzen nun seit Tagen in Bulgarien fest, weil auch diese kaputt ist. Königshaus kritisiert auch die Versorgung mit Ersatzteilen. Vielfach sei neues Material nicht geliefert worden. "Früher hat sich die Bundeswehr für einen neuen Hubschrauber gleich die Ersatzteile mitliefern lassen", sagte er. Das habe man inzwischen bis auf zehn Prozent zurückgefahren. Auch die Waffen der Bundeswehr seien oft veraltet. Bei den Gewehren, die die Bundeswehr an die Kurden im Nord-Irak liefert, habe er aber keine Sorge, sagte Königshaus.

Die Bundeswehr sei dagegen nicht ausreichend auf die vielen Krisen in der Welt vorbereitet. Die Engagements in Afrika, im Nahen Osten und auch im Baltikum seien zusätzliche Belastungen, "die allerdings natürlich immer mit eingeplant werden müssen. Dafür ist eine Bundeswehr schließlich da, für solche Herausforderungen gerüstet zu sein. Und das war sie eben zuletzt nicht."

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