FDPDie Bauernregeln der Umweltministerin

Bundesumweltministerin verunglimpft Berufsstand

Kühe auf der WeideUmweltministerin Hendricks hat neue Bauernregeln erdacht
06.02.2017

"Steht das Schwein auf einem Bein, ist der Schweinestall zu klein." SPD-Umweltministerin Barbara Hendricks hat eine Kampagne mit solchen Sprüchen gestartet. Elf solcher neuen Bauernregeln sollen in 70 deutschen Städte plakatiert werden. Die FDP ist sauer: "Es ist ein Novum in der Öffentlichkeitsarbeit der Bundesregierung, dass eine Bundesministerin Steuergelder in die Hand nimmt, um gezielt einen Berufsstand zu verunglimpfen", so das FDP-Präsidiumsmitglied und Landeswirtschaftsminister, Volker Wissing.

"Die einseitige und polemisierende Kampagne des Umweltministeriums markiert einen Tiefpunkt der Öffentlichkeitsarbeit der Bundesregierung", ist Wissing fassunglos.

Eigenwillige Auffassung von ihrem Amt

Unter dem Titel "Gut zur Umwelt. Gesund für alle" hatte Hendricks eine spaßig gemeinte Informationskampagne lanciert und dazu gehörten auch derartige 'Neue Bauernregeln'.  Völlig verfehlt, findet Wissing: "Für wie wenig seriös die Ministerin ihre eigene Aktion hält, zeigt sie mit ihrer Aussage, dass die Plakatkampagne ‚spaßig gemeint sei‘."

Einer Umweltministerin stünde es besser zu Gesicht, sich um die Umwelt, als um die Unterhaltung im Land zu kümmern. Die Ministerin offenbare eine sehr eigenwillige Auffassung von ihrem Amt. "Vielleicht sollte mal jemand Frau Hendricks mitteilen, dass BMU nicht für Bundesministerium für Unterhaltung steht."

Graf Bülow: Peinlich und geschmacklos

Als "peinlich" und "geschmacklos" bezeichnete auch der Landesvorsitzende der Freien Demokraten, Axel Graf Bülow, die jüngste Plakatkampagne von Bundesumweltministerin Hendricks. Damit ziehe die Ministerin einen ganzen Berufsstand in die Schmuddelecke, so die Liberalen.

Hier werde in Reinform gegen die Landwirtschaft gehetzt. "Die dafür vorgesehenen Steuergelder sind aus meiner Sicht einer Überprüfung wegen möglicher Veruntreuung zu unterziehen", so Graf Bülow.

Wichtiger noch als „faire Milch“ wären faire Politiker

Der agrarpolitische Sprecher der FDP-Fraktion Hermann Grupe, sagt: "Besser kann man sich nicht selbst entlarven. Diese Kampagne hat mit Fakten und Problemlösung nicht das Geringste zu tun, hier geht es nur um Emotionen und Stimmungsmache. Wichtiger noch als ‚faire Milch‘ wären faire Politiker, die mit den Landwirten zusammenarbeiten, statt immer nur gegen sie“, stellt Grupe fest. Auf Steuerzahlerkosten werde hier ein schmutziger Wahlkampf vorbereitet.

Hinter den so locker daherkommenden Sprüchen des Ministeriums stecke knallhartes Kalkül. Die Land- und Ernährungswirtschaft sei der bedeutendste Wirtschaftsfaktor im ländlichen Raum. Die Vernichtung tausender bäuerlicher Existenzen sei zu befürchten. Es sei unbegreiflich, dass die Kanzlerin diesem Treiben ihrer Regierungsmitglieder kommentarlos zusehe und es somit absegne.

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