StiftungGender Pay Gap

Bürokratie ist nicht die Antwort

Karl-Heinz Paqué, Stiftung für die FreiheitKarl-Heinz Paqué, Stiftung für die Freiheit
15.08.2016

Karl-Heinz Paqué, Vize-Vorstandsvorsitzender der Stiftung für die Freiheit, nimmt sich das neueste Projekt von Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) vor – die Lohnungleichheit. Paqué erklärt: "Wie eine Studie des IW Köln jüngst zeigte, lassen sich etwa 15 der 21 Prozent Lohnunterschied mit statistisch messbaren, objektiven Unterschieden erklären. Damit ist die 'Lohnlücke' zwischen Männern und Frauen in Deutschland kleiner als in Belgien, Dänemark und den Niederlanden – Ländern mit ausgeprägtem sozialstaatlichem und arbeitsrechtlichem Regelwerk." Aus Sicht des Stiftungsexperten besteht deswegen auch kein gesetzlicher Handlungsbedarf.

Stattdessen müssten unverdrossen die Ursachen für die Lohnlücke bekämpft und beseitigt werden, forderte Paqué. "Wir sollten also die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen so verändern, dass Frauen mehr Jobs in Hochlohnbranchen, in größeren Betrieben und in Vollzeit wählen. Und wir sollten ihnen den Weg in höhere Verantwortung ebnen." Er gab allerdings zu bedenken, dass dies alles langfristige gesellschaftliche Aufgaben der Bildungspolitik, der Familienbetreuung sowie der Motivation von Frauen, Berufe zu wählen, die bessere Gehälter versprechen, seien.

Der Großen Koalition sei dieser Weg offenbar zu steinig, so Paqués Fazit. "Sie will die Lohngleichheit erzwingen – per Gesetz und bürokratischer Überwachung. Dabei wird nichts herauskommen, außer eben zusätzliche Auskunfts- und Berichtspflichten von Unternehmen, die längst schon unter der Last der Bürokratie ächzen."

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