15.09.2016In Litauen gibt der Staat seit 2000 für die Grund- und Sekundarschule Bildungsgutscheine aus. Stiftungsexperte Vaclav Bacovsky schreibt über mögliche Lehren für Deutschland. Er attestiert den baltischen Staaten in vielen Politikbereichen eine große Experimentierfreudigkeit. Die Beitrittsverhandlungen zur EU, die in den späten 1990er und frühen 2000er Jahren zu einem Bündel verschiedenster innovativer Reformen führten, hätten hierzu beigetragen. "Die Einführung von Bildungsgutscheinen war eine dieser Reformen", führte Bacovsky aus.
Durch Bildungsgutscheine würden Eltern und Schüler zu echten Kunden und könnten entscheiden, welche Schule sie bevorzugten, erläuterte der Stiftungsexperte. Ein solches System schaffe Wettbewerb unter den Schulen und ermögliche damit eine größere Vielfalt sowohl staatlicher als auch privater Schulen. Darüber hinaus schaffe es Anreize für die Bildungseinrichtungen, sich besser um die individuellen Bedürfnisse der Schüler zu kümmern, verdeutlichte er.
Insbesondere die zunehmende Dynamik und die Anpassungsfähigkeit des Bildungswesens sei ein Argument für das Gutscheinsystem, erklärte Bacovsky. Er fügte hinzu: "Gut implementiert, fördern die Gutscheine die Mobilität der Schüler und verhindern so, dass abgehängte und segregierte Ortsdistrikte entstehen. Die Schüler werden nicht mehr der geografisch nächsten Schule zugewiesen - ein System das Chancenungleichheit geradezu zementiert - sondern können frei entscheiden, wo sie lernen wollen."
Bildungsgutscheine sorgen für mehr Dynamik
Vilnius, Hauptstadt von Litauen / Quelle: ShutterstockIn Litauen gibt der Staat seit 2000 für die Grund- und Sekundarschule Bildungsgutscheine aus. Stiftungsexperte Vaclav Bacovsky schreibt über mögliche Lehren für Deutschland. Er attestiert den baltischen Staaten in vielen Politikbereichen eine große Experimentierfreudigkeit. Die Beitrittsverhandlungen zur EU, die in den späten 1990er und frühen 2000er Jahren zu einem Bündel verschiedenster innovativer Reformen führten, hätten hierzu beigetragen. "Die Einführung von Bildungsgutscheinen war eine dieser Reformen", führte Bacovsky aus.
Durch Bildungsgutscheine würden Eltern und Schüler zu echten Kunden und könnten entscheiden, welche Schule sie bevorzugten, erläuterte der Stiftungsexperte. Ein solches System schaffe Wettbewerb unter den Schulen und ermögliche damit eine größere Vielfalt sowohl staatlicher als auch privater Schulen. Darüber hinaus schaffe es Anreize für die Bildungseinrichtungen, sich besser um die individuellen Bedürfnisse der Schüler zu kümmern, verdeutlichte er.
Insbesondere die zunehmende Dynamik und die Anpassungsfähigkeit des Bildungswesens sei ein Argument für das Gutscheinsystem, erklärte Bacovsky. Er fügte hinzu: "Gut implementiert, fördern die Gutscheine die Mobilität der Schüler und verhindern so, dass abgehängte und segregierte Ortsdistrikte entstehen. Die Schüler werden nicht mehr der geografisch nächsten Schule zugewiesen - ein System das Chancenungleichheit geradezu zementiert - sondern können frei entscheiden, wo sie lernen wollen."