FDPKoalitionsgespräche

Bildung ist entscheidend für die Zukunft Deutschlands

Nicola Beer erläutert die Bedeutung der Bildungspolitik für eine mögliche Koalition.Nicola Beer erläutert die Bedeutung der Bildungspolitik für eine mögliche Koalition.
27.09.2017

Keine Sondierungen vor den Sondierungen. Im Interview mit dem Deutschlandfunk setzt FDP-Generalsekretärin Nicola Beer ein klares Zeichen für eine Trendwende in der Bildungspolitik und gegen mögliche Spekulationen um Posten und politische Eingeständnisse zum Vorteil anderer Koalitionspartner. "Ich setze darauf, dass wir erst einmal offen von allen Seiten in diese Gespräche gehen. Nachher geht es eben nicht um parteipolitische Taktiererei, sondern es muss um die Zukunft Deutschlands gehen“, so Beer. Der Parteitagsbeschluss, Deutschland zum Bildungsweltmeister zu machen, werde in den Koalitionsverhandlungen eine wichtige Rolle spielen, um jedem die bestmöglichen Chancen zu gewähren.

"Das heißt, wir nehmen die gesamten Altersgruppen auf, von den ganz Kleinen bei Krippen und Kindergärten, bis hin ins hohe Alter“, erläutert Beer. Es gehe darum, sowohl im Bereich der Investitionen als auch in der Qualität der Bildung in die Top-Fünf der OECD-Länder aufzusteigen. Ein ehrgeiziges aber dennoch erreichbares Ziel. Ein wichtiger Punkt: Die Abschaffung des Kooperationsverbotes. 

"Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Wir brauchen eine sehr grundlegende Reform des Bildungsföderalismus. Wir wollen die Schulen stärken“, erläutert Beer das Vorhaben. Das heißt: Zehn Milliarden Euro werden in die Schulen investiert, die wiederum sollen zukünftig eigenverantwortlich Budget, Personal und Organisation verwalten. 

Auch im Hochschulbereich sind Reformen dringend gefordert, insbesondere soll das BAföG neu aufgestellt werden. "Wir sehen, dass immer mehr Studierende arbeiten und immer weniger Studierende BAföG-berechtigt sind“, erklärt die FDP-Generalsekretärin die Gründe für das Vorhaben. Zukünftig soll dies an nachgelagerte Studiengebühren gekoppelt werden und im Gegenzug jeder Studierende unabhängig von seinem Elternhaus eine Förderung von 500 Euro pro Monat erhalten. 

Generell geht Beer von herausfordernden Koalitionsverhandlungen aus, macht aber auch deutlich, dass sich die Freien Demokraten ihrer Verantwortung bewusst sind: "Wir haben vier sehr unterschiedliche Partner an einen Tisch zu bringen. Es geht aber eben nicht um parteipolitische Taktiererei, sondern um die Zukunft Deutschlands.“

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