15.08.2016Die Barrikade aus Stacheldraht und Beton, die am 13. August 1961 mitten durch Berlin gebaut wurde, löste bei Liberalen große Bestürzung aus. Für "freiheit.org" resümiert Stiftungsexperte Jürgen Frölich die Reaktionen: "FDP-Chef Erich Mende sprach im Bundestag von einem 'neuen unmenschlichen Willkürakt', hielt aber zugleich am 'gemeinsamen Ziel der Wiederherstellung der staatlichen Einheit Deutschlands fest' und betonte, man wünsche dennoch 'gute Beziehungen zu den Völkern der Sowjetunion'."
Bemerkenswerter als die Reaktion des damaligen FDP-Chefs sei die erste Stellungnahme der "fdk", des freidemokratischen Pressedienstes, gewesen, berichtete Frölich. Darin wurde für "Verhandlungen über Maßnahmen zur Überwindung der deutschen Spaltung und zu einer Wiedervereinigung Deutschlands in Frieden und Freiheit" plädiert. Der stiftungsexpert erklärte: "Eine solche Stimme, die bewusst zu Gesprächen mit dem Osten aufrief, war auch im liberalen Lager in der angespannt-hitzigen Situation des August 1961 keine Mehrheitsmeinung." Der Verfasser der fdk, Wolfgang Schollwer, avancierte allerdings in den darauf folgenden Jahren zum Vordenker der Neuen Ostpolitik und damit zum wichtigen Wegbereiter für jene Entwicklung, die ihren krönenden Abschluss im politischen Werk eines anderen Freidemokraten fand, nämlich dem von Hans-Dietrich Genscher, verdeutlichte Frölich.
Berliner Mauerbau aus liberaler Sicht
Berliner MauerDie Barrikade aus Stacheldraht und Beton, die am 13. August 1961 mitten durch Berlin gebaut wurde, löste bei Liberalen große Bestürzung aus. Für "freiheit.org" resümiert Stiftungsexperte Jürgen Frölich die Reaktionen: "FDP-Chef Erich Mende sprach im Bundestag von einem 'neuen unmenschlichen Willkürakt', hielt aber zugleich am 'gemeinsamen Ziel der Wiederherstellung der staatlichen Einheit Deutschlands fest' und betonte, man wünsche dennoch 'gute Beziehungen zu den Völkern der Sowjetunion'."
Bemerkenswerter als die Reaktion des damaligen FDP-Chefs sei die erste Stellungnahme der "fdk", des freidemokratischen Pressedienstes, gewesen, berichtete Frölich. Darin wurde für "Verhandlungen über Maßnahmen zur Überwindung der deutschen Spaltung und zu einer Wiedervereinigung Deutschlands in Frieden und Freiheit" plädiert. Der stiftungsexpert erklärte: "Eine solche Stimme, die bewusst zu Gesprächen mit dem Osten aufrief, war auch im liberalen Lager in der angespannt-hitzigen Situation des August 1961 keine Mehrheitsmeinung." Der Verfasser der fdk, Wolfgang Schollwer, avancierte allerdings in den darauf folgenden Jahren zum Vordenker der Neuen Ostpolitik und damit zum wichtigen Wegbereiter für jene Entwicklung, die ihren krönenden Abschluss im politischen Werk eines anderen Freidemokraten fand, nämlich dem von Hans-Dietrich Genscher, verdeutlichte Frölich.