FDPInterview

Bereit für die Landtagswahl

Christian Lindner
10.02.2014

FDP-Chef Christian Lindner ist mit Blick auf die anstehende Landtagswahl in Thüringen zuversichtlich, dass der Wiedereinzug in den Landtag gelingt. Im Interview mit der "TLZ" machte er klar, dass der doppelte Einsatz für eine starke Marktwirtschaft und eine tolerante Gesellschaft nirgendwo außerhalb der FDP vertreten werde. "Wie groß diese Lücke ist, kann man derzeit im Bundestag sehen", unterstrich er.

"Fürchtet Euch nicht. Es gibt für die Liberalen unverändert einen Platz in der deutschen Politik mit unseren liberalen Werten wie Eigenverantwortung, Selbstbestimmung, Leistungsbereitschaft und Toleranz", erklärte der Bundesvorsitzende. Nicht diese Werte seien bei der Bundestagswahl abgewählt worden, sondern eine FDP, die dem nicht gerecht geworden sei. Die liberale Partei werde deshalb jetzt neu aufgebaut. Bei den anderen Parteien vermisse Lindner den Respekt vor individueller Anstrengung, dem privaten Eigentum, den persönlichen Lebensentscheidungen und der Privatsphäre.

CDU hat bürgerliche Identität verloren

Der Liberale übte deutliche Kritik an der Union, die nicht mehr der Anwalt der bürgerlichen Werte sei, weil sie "mehr Schulden macht, Wahlgeschenke verteilt, die Belastungen erhöht und in freie Lebensentscheidungen ohne große Skrupel eingreift", so Lindner. Er hob hervor, dass sogar der Wirtschaftsflügel und die Konservativen in der CDU das Fehlen der FDP im Parlament in der vergangenen Woche bedauert hätten. In der Großen Koalition mit der SPD habe sich die Parteiführung der CDU von den Prinzipien bürgerlicher Politik kampflos verabschiedet.

Lindner sieht wenig Hoffnung für einen besseren Kurs der Union, wenn diese mit den Grünen regierte. In einer schwarz-grünen Regierung wäre es so, "als ob Vater Staat und Mutter Erde sich die Hand reichen", konstatierte der Liberale. "In Hessen tauchte in der Regierungserklärung das Wort Freiheit deshalb nicht auf." Stattdessen kamen durch Union und Grüne dort Steuererhöhungen und Mehrbelastungen für junge Familien.

Wahlkampfjahr zusammen eingeläutet

Am Sonntag sprach der FDP-Chef beim Neujahrsempfang der Landespartei in Jena. Er stellte klar, dass Schwarz-Gelb trotz der liberalen Niederlage bei der Bundestagswahl den Staat in einem exzellenten Zustand an die nächste Regierung übergeben habe. Die Rentenreform der SPD habe aber gezeigt, dass Ministerin Andrea Nahles gefährlicher sei als eine griechische Staatsanleihe, so Lindner.

Der liberale Neujahrsempfang hatte wie in früheren Jahren die meisten Gäste im Vergleich zu ähnlichen politischen Veranstaltungen in Jena. Der FDP ist es gelungen, über Eintrittsgelder eine Spende von 1000 Euro für die Kinderhilfestiftung e.V. zu sammeln.

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