FDPDas aktuelle Interview

Anstrengung muss sich wieder lohnen

Katja SudingKatja Suding fordert eine spürbare Entlastung der Bürger
27.01.2017

Die längst überfällige Entlastung der Steuerzahler ist für Katja Suding eine Frage der Gerechtigkeit und der Vernunft. Im Interview mit der Landeszeitung für die Lüneburger Heide forderte die FDP-Vize die zügige Abschaffung des Solidaritätszuschlags, "damit die Menschen mehr Geld in der Tasche haben" und Spielräume für private Investitionen entstünden. "Das stabilisiert die Wirtschaft dauerhaft", verdeutlichte sie. Darüber hinaus legte Suding Ansätze für eine zukunftsfitte Rente und beste Bildung dar.

"Wir wollen ein System, das auf drei Säulen steht: der privaten, der gesetzlichen und der betrieblichen Altersversorgung", erläuterte Suding die Vorstellungen der Freien Demokraten in der Rentenpolitik. Sie übte scharfe Kritik an der teuren Reform der Großen Koalition mit der Mütterrente und der Rente mit 63, denn diese Maßnahmen würden die jüngeren Generationen einseitig belasten. "Wenn der Rentenbeitragssatz auf 25 Prozent steigt, wie Frau Nahles es mit ihrer Reform angekündigt hat, dann haben die Jungen keine Chance mehr, selbst für ihren eigenen Ruhestand vorsorgen zu können. Das darf nicht sein", unterstrich Suding.

"Jahrzehntelang gab es eine Gewissheit: Wenn man sich anstrengt, geht es bergauf, und unseren Kindern wird es besser gehen als uns selbst", so die FDP-Vize weiter. Genau diese Gewissheit sei ein Stück weit verloren gegangen – mit gefährlichen Folgen. "Wir sehen, dass es Menschen gibt, denen es trotz aller Anstrengungen doch nicht so gut geht wie ihren Eltern. In einer solchen Zeit ist es einfacher für Populisten, wie die AfD, Marine Le Pen und auch Donald Trump, mit einfachen Parolen zuzulegen oder sogar Wahlen zu gewinnen", konstatierte sie.

Rechtspopulisten mit Argumenten und Fakten bekämpfen

Suding bescheinigte diesen populistischen Kräften, in den sozialen Medien sowie in den Parlamenten gezielt Desinformation zu verbreiten. "So werden Ängste, Hass und Ressentiments geschürt mit Behauptungen, die überhaupt keine Grundlage besitzen", betonte sie. "Richtig ist, dass wir alle kritischer werden müssen, hinterfragen müssen, ob das, was in solchen Medien auftaucht, auch stimmen kann. Richtig ist auch, dass wir alle in der Verantwortung stehen, denn gute Bildung ist eine der Grundlagen für kritische Haltungen."

In diesem Zusammenhang rief sie den Staat auf, die Kernaufgabe Bildung besser zu erfüllen. "Schulen zu sanieren, die Lehrer fit für die Digitalisierung zu machen, das kostet Geld", stellte die FDP-Vize klar. "Deshalb sollte das Kooperationsverbot kippen, damit sich der Bund an der Finanzierung beteiligen darf." Darüber hinaus müsse die Bereitstellung der Verkehrs- und digitalen Infrastruktur vorangetrieben werden. "Beim Breitbandausbau hinkt Deutschland im internationalen Vergleich weit hinterher", kritisierte sie.

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