FDPGesundheit

Ärztemangel auf dem Land bekämpfen

Arzt und Patient
14.05.2014

Die Thüringer Liberalen haben die Landesregierung aufgerufen, schnellstmöglich ein wirksames Ärzteförderpaket aufzulegen. Damit sollen junge Ärzte für eine Niederlassung in Thüringen gewonnen werden. "Wir müssen als Land endlich tätig werden, um dem Ärztemangel wirkungsvoll zu begegnen", erklärte FDP-Gesundheitsexperte Marian Koppe. Die FDP-Landtagsfraktion schlägt dazu ein umfangreiches Konzept vor.

Dabei sei es besonders wichtig, die Niederlassung von Medizinern in ländlichen Räumen zu unterstützen, betonte der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Koppe. "Wir wollen keine Förderung mit der Gießkanne, sondern eine effiziente und zielgenaue Förderung genau dort, wo auch der konkrete Bedarf besteht." Daher soll die Förderung vor allem für Städte und Gemeinden gelten, die weniger als 25.000 Einwohner haben, da hier eine Unterversorgung drohe, erläuterte er.

Ein weiteres Kriterium für die staatliche Förderung wäre die Bereitschaft des Arztes, sich mindestens fünf Jahre an den geförderten Standort zu binden. "Damit wollen wir reine Mitnahmeeffekte verhindern. Zudem ist eine Praxis nach fünf Jahren bei den Patienten bekannt, das Praxisteam eingespielt und somit auch langfristig tragfähig", hob Koppe hervor.

Versorgungssicherheit langfristig garantieren

Förderfähig sollen nach dem Plan der FDP sowohl die Übernahme einer ambulanten Praxis, die Eröffnung einer Zweitpraxis als auch eine Neuniederlassung sein. Dabei seien die Anfangsinvestitionen eines Praxisstandorts besonders zu berücksichtigen, darunter Grundstücke und Baumaßnahmen. Zur Nachhaltigkeit des Konzepts sollte das Geld als zinsloses Darlehen an die Interessenten ausgezahlt werden und nach der Rückzahlung wieder im Fördertopf landen. "Das Modell eines revolvierenden Fonds stellt sicher, dass auch in Zeiten schlechter Konjunktur genügend und dauerhaft Fördermittel zur Verfügung stehen", führte Koppe aus.

Die FDP schlägt für das Förderpaket einen Umfang von knapp drei Millionen Euro im Jahr vor. Finanzieren soll es sich zum Großteil aus Geldern der Kassenärztlichen Vereinigung und der Krankenkassen in Thüringen. "Die letzte Bundesregierung hat mit dem sogenannten Landärztegesetz von 2012 eine solche Finanzierungsmöglichkeit auf Landesebene explizit vorgesehen. Man muss diese nur richtig nutzen", unterstrich Koppe.

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