FDPNachbetrachtung der Landtagswahl in Bayern

Ab jetzt geht es um Deutschland

Reichstag in Berlin mit der Aufschrift "Dem deutschen Volke"Diese Woche geben die Liberalen noch einmal alles: Aufstehen, rausgehen und gemeinsam für die Freiheit kämpfen.
11.03.2014

Das Ergebnis bei der Bayernwahl war für die Liberalen erschütternd. Mit 3,3 Prozent der Stimmen ist der FDP im Freistaat der Wiedereinzug in den Landtag misslungen. Wie das Ergebnis zu bewerten ist und welche Konsequenzen die liberalen Wahlkämpfer in Bund, Ländern und Jugendorganisation daraus ziehen, lesen Sie hier.

Nach einer ersten Analyse der Forschungsgruppe Wahlen ist aber klar: Das Ergebnis lässt keine Rückschlüsse auf die Bundestagswahl zu. Fast drei Viertel der Befragten schätzten das Ergebnis als überwiegend landespolitisch geprägt ein. Wie die Bürger am kommenden Sonntag wählen, steht also auf einem anderen Blatt.

Rösler und Brüderle: Ab jetzt geht es um Deutschland

Für die Liberalen ist das Ergebnis dennoch ein Weckruf, noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren, wie FDP-Parteichef Philipp Rösler es am Sonntagabend ausdrückte. FDP-Spitzenkandidat Rainer Brüderle ergänzte: „Es geht in der Tat ums Ganze.“ An die Bürger appellierte er: „Man kann die Freiheit stärken, das ist ganz einfach, man muss nur das Kreuz an die entsprechende Stelle auf dem Wahlschein setzen.“ An die Parteifreunde wandte er sich mit den Worten: „Aufstehen, rausgehen und gemeinsam für die Freiheit kämpfen".

Artikel: Weckruf für Liberale: Jetzt erst recht!

Artikel: Das Bürgerprogramm auf einem Quadratmeter

Döring: Zweitstimme für die Freidemokraten

Durch geschicktes Stimmensplitting will FDP-Generalsekretär Patrick Döring die Mehrheit für Schwarz-Gelb im Bund sichern. Alle FDP-Bundestagskandidaten wurden am Sonntagabend noch einmal aufgefordert, in ihren Wahlkreisen einen Pakt mit den Unionskollegen zu prüfen. FDP-Anhänger sollen mit Erststimme dem CDU-Kandidaten zum Direktmandat verhelfen. Im Gegenzug geben CDU-Leute den Liberalen ihre Zweitstimme.

Video: Interview mit Patrick Döring bei "Phoenix"

Artikel: Klare Verhältnisse gibt es nur mit der FDP

Zur Bundestagswahlkampfseite der FDP

Hessen: Hessenwahl ist noch lange nicht entschieden

Jörg-Uwe HahnJörg-Uwe Hahn

Am 22. September wählen die Hessen nicht nur ihre Vertreter im Bund, sondern auch ihre Landtagsabgeordneten. Der FDP-Landeschef und Spitzenkandidat für die Landtagswahl, Jörg-Uwe Hahn, betonte, Bayern und Hessen seinen nicht vergleichbar. Die Rolle der CSU im Freistaat sei eine bundesweite Besonderheit. Dennoch nehme er das Ergebnis als Ansporn, in den kommenden sechs Tagen noch einmal alles zu geben. „Wir Liberale werden ab jetzt im Schlussspurt noch einmal zulegen müssen. Es wird ein knallhartes Fotofinish werden“, so Hahn. Denn in Hessen bahnt sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen an. Die Liberalen werden noch stärker ihre Leistungen bei Bildung, Wirtschaft, Arbeitsplätzen und Chancengerechtigkeit in den vergangenen fünf Jahren deutlich machen. „Rot-Rot-Grün ist keine zukunftsfähige Alternative für Hessen - das werden wir verhindern."

Alle Infos zum Wahlkampf der Hessen-Liberalen finden Sie hier.

Artikel: Hessen gibt noch einmal alles

 

Hamburg: Bürger werden Zweitstimme intelligent einsetzen

Die bayerischen Wähler haben 2008 die CSU-Alleinherrschaft nach 46 Jahren beendet. „Davon hat Bayern profitiert“, zeigte sich Sylvia Canel, Landeschefin der Hamburger Liberalen überzeugt. Als Motor und Korrektiv hätte die FDP gemeinsam mit der CSU Bayern erfolgreich aus der Wirtschafts- und Finanzkrise geführt und politische Verkrustungen aus Zeiten der CSU-Alleinherrschaft beseitigt. Mit der Wahl am Sonntag beginne wieder die Alleinherrschaft der CSU und das sei schade, so Canel.

Burkhardt Müller-Sönksen, Spitzenkandidat der FDP Hamburg, sieht der Bundestagswahl am kommenden Wochenende jedoch unverändert optimistisch entgegen. Er ist überzeugt, dass die Wähler das Zweistimmenwahlrecht mit Intelligenz nutzen werden, um ein Zeichen für weitere vier gute Jahre unter einer schwarz-gelben Bundesregierung zu setzen.

Sachsen: Republik der Bevormunder und Steuererhöher verhindern

Flagge SachsenFür Sachsen-FDP-Chef Zastrow sind die Liberalen in Bayern um die Früchte ihrer erfolgreichen Arbeit gebracht worden.

„Es tut mir unsagbar leid für unsere bayerischen Freunde, die eine gute Regierungsarbeit geleistet haben und engagiert in den Wahlkampf gegangen sind“, machte FDP-Sachsen-Chef Holger Zastrow deutlich. Für ihn sind die Liberalen in Bayern um die Früchte ihrer erfolgreichen Arbeit gebracht worden. „Denn dass Bayern im deutschlandweiten Vergleich so hervorragend dasteht, ist ohne Zweifel auch der Verdienst der bayerischen FDP in der Regierung.“

Das dürfe sich nicht im Bund wiederholen. Am kommenden Sonntag müsse deswegen völlig klar sein: „Erststimme CDU, Zweitstimme FDP. Nur so können die Wähler verhindern, dass sie am Montag, dem 23. September, in einer anderen Bundesrepublik aufwachen, einer Republik der Umverteiler, Steuererhöher und Bevormunder.“

Interview: Holger Zastrow im Deutschlandfunk

Thüringen: Erfolgreiche Koalition im Bund verteidigen

Auch der Thüringer Spitzenkandidat zur Bundestagswahl, Patrick Kurth, wertet das Bayern-Ergebnis als Signal für alle bürgerlichen Wähler. Spätestens jetzt müsse jedem klar sein, wie ernst die Lage für die bürgerliche Politik sei. Im Bund ginge es nicht darum, ob eine Partei die absolute Mehrheit erreiche, sondern darum "eine erfolgreiche Koalition zu verteidigen und dadurch eine linke Abenteurer-Koalition unmöglich zu machen“, so Kurth.

Saarland: Im Bund kommt es auf die FDP an

SaarLuksic: Wenn die CDU im Saarland wieder alle 4 Direktmandate gewinnt und ein Überhangmandat erzielt macht es taktisch auch Sinn mit der Zweitstimme FDP zu wählen

In Bayern hat die Union mit ihrer absoluten Mehrheit zwar ein klares Zeichen gegen Rot-Rot-Grün setzen können. Im Bund wird ihr dies jedoch nicht gelingen. Bei der Bundestagswahl komme es deshalb auf eine starke FDP an, betonte der Vorsitzende der Saarliberalen, Oliver Luksic. „Wenn die CDU im Saarland wieder alle 4 Direktmandate gewinnt und ein Überhangmandat erzielt, macht es taktisch auch Sinn, mit der Zweitstimme FDP zu wählen“, machte er deutlich.

Junge Liberale: Bayern und Bund nicht in einen Topf werfen

JuLi-Chef Lasse Becker ist überzeugt, dass das Ergebnis der Landtagswahl keine Absage an Schwarz-Gelb im Bund sei. Der Wahlkampf im Freistaat sei sehr auf Landesthemen zurechtgeschnitten gewesen. Wie die Bayern jedoch nächste Woche bei der Bundestagswahl abstimmen, stehe auf einem anderen Blatt. Jetzt gelte es für die FDP, die Themen in den Vordergrund zu stellen, bei denen es entscheidend ist, dass die Freidemokraten mitregieren, beispielsweise den Schutz der Bürgerrechte und stabile Haushalte, so Becker.

NRW: Weitere vier gute Jahre gibt es nur mit uns

Eine Koalition, die den Erfolgskurs von Beschäftigung, vielen Arbeitsplätzen, geringer Arbeitslosigkeit und einem ausgeglichenen Haushalten fortsetzt, gibt es nur mit einer starken FDP. „Es ist wie im Fußball, eine erfolgreiche Mannschaft sollte man nicht auswechseln. Stattdessen sollte der Trainer - und das ist der Wähler – diese wieder auf den Platz stellen“, so Gesundheitsminister Daniel Bahr. Deshalb werbe er mit aller Kraft bei den Wählern für eine Weiterführung von Schwarz-Gelb.

Video: Daniel Bahr im „Phoenix“-Interview

Schleswig-Holstein: Zweitstimmenkampagne ist nichts Verwerfliches

Der Spitzenkandidat für das nördlichste Bundesland, Wolfgang Kubicki, stellte klar, dass eine Zweitstimmenkampagne nichts Ungewöhnliches und erst recht nichts Verwerfliches sei. „Die Wähler haben eben zwei Stimmen und ich denke, die Menschen sind intelligent genug, ihre Entscheidung entsprechend zu treffen“, erklärte er im „Phoenix“-Interview. „Wir betteln nicht um Unionsstimmen, wir versuchen das Vertrauen der Menschen zu gewinnen. Und ich bin mir sicher, dass wir am kommenden Sonntag ein deutlich anderes Wahlergebnis sehen werden als in Bayern - mit einer Fortsetzung von Schwarz-Gelb im Bund“, prognostizierte der schleswig-holsteinische FDP-Landesfraktionschef.

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